Wissensmanagement Methoden/Werkzeuge

bullet1 Wissensentwicklung
bullet2 Kreativitätstechniken

bullet3 Denkhüte

WAS
Die Denkhüte stellen eine Methode zur Schaffung eines Strukturierungsrahmens für effiziente Gruppendiskussionen dar.
WARUM
Ziel dieser Methode ist es, einen Strukturierungsrahmen zu schaffen, der jeder Art von Diskussionsbeiträgen seinen Stellenwert gibt. Es wird dadurch möglich, jede Sache gemeinsam von den unterschiedlichen Blickwinkeln her zu beleuchten und in der Folge gemeinsame Ideen zu entwickeln.
Die Teilnehmer können dabei lernen, die Vielzahl unterschiedlicher Informationen, die in Diskussionen entstehen, strukturiert zu betrachten und dadurch die Standpunkte/Diskussionsbeiträge anderer Teilnehmer zu beurteilen.
WIE
Im Englischen ist "I put my thinking cap on" (wörtlich "seinen denkenden Hut aufsetzen") ein anderer Ausdruck für "scharf nachdenken". In einer deutschen Analogie stehen die sechs Hüte für sechs verschiedene Brillen, mit denen man eine bestimmte Sache betrachtet. Die sechs Hüte sind:
Weißer Hut: Der weiße Hut steht für Informationen, Zahlen, Fakten und Daten. Unter dem weißen Hut wird hinterfragt, welche Informationen bekannt sind, welche gebraucht bzw. welche gewünscht werden, um ein bestimmtes Problem diskutieren zu können.
Schwarzer Hut: Unter dem schwarzen Hut werden die Gefahren, Schwierigkeiten und Probleme eines Vorschlages oder eines Vorgehens überprüft.
Roter Hut: Er steht für die Emotionen und Empfindungen. Äußerungen unter dem roten Hut müssen nicht begründet werden, da sie oft intuitiv abgegeben werden. Da bei Entscheidungen Gefühle eine wichtige Rolle spielen, ist es auch wichtig, dass diesen Gefühlen Raum gegeben wird, um sie zu artikulieren.
Gelber Hut: Er beschäftigt sich mit den positiven Aspekten einer Idee, einem Vorgehen oder einer Strategie, d.h. unter dem gelben Hut wird nach den Vorteilen und Nutzen gesucht.
Grüner Hut: Der grüne Hut ist der Hut der Kreativität. Unter ihm werden neue Ideen entwickelt, wird nach neuen Wegen gesucht ein Vorhaben auszuführen und werden neue innovative Vorschläge erarbeitet. Er gibt die Möglichkeit, einen Raum zu schaffen, in dem bewusst nach neuen Wegen gesucht wird.
Blauer Hut: Der blaue Hut ist der Dirigent, der sich mit der Prozesssteuerung und dem Denken an sich beschäftigt. Unter ihm werden Tagesordnungen entwickelt, der gewünschte Output einer Sitzung festgelegt und über das Denken an sich reflektiert.
Die Anwendungsmöglichkeiten der Methode Denkhüte sind vielfältig: Zum einen kann die Methode entweder gelegentlich oder systematisch (in Sequenzen) angewendet werden. Bei der systematischen Anwendung stellt der Diskussionsleiter im voraus oder alle Teilnehmer stellen zu Beginn der Sitzung eine Hutreihenfolge zusammen, unter der diese Sitzung ablaufen soll. In der Regel werden Sequenzen bis zu etwa vier Hüten im voraus festgelegt und dann, während der Besprechung - unter dem blauen Hut - nach dem weiteren Vorgehen gefragt.
Zum anderen können die Denkhüte nicht nur für Gruppendiskussionen bzw. Sitzungen, sondern auch für individuelle Denkprozesse, für Gespräche (z.B. Telefongespräche, Verkaufsgespräche) oder für Berichte und Konzepte verwendet werden.
Wenn der sehr sinnvolle, jedoch häufig eher übertrieben eingesetzte schwarze Hut in einer Diskussion überwiegt, dann kann der Diskussionsleiter folgendermaßen vorgehen: "Gut, nachdem wir jetzt sämtliche Probleme, Gefahren und Hindernisse aufgezählt haben, lassen Sie uns den gelben Hut aufsetzen und über die positiven Aspekte gemeinsam nachdenken." In der Folge werden alle Teilnehmer aufgefordert, gemeinsam über einen Aspekt zu diskutieren, unter diesem Aspekt etwas beizutragen. De Bono, der Erfinder dieser Methode, nennt dies das parallele Denken, da die Teilnehmer nicht gegeneinander argumentieren, sondern gemeinsam nach den positiven Aspekten suchen.
Referenzen


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