Wissensentwicklung
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WAS
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Brainstorming (und seine Varianten Brainwriting/Brainstorming by Walking) ist eine
kreative Gruppentechnik, die benutzt wird, um eine wertfreie, unstrukturierte und rasche
Ideenfindung durchzuführen.
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WARUM
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Ziel der Methode ist es, eine möglichst breitgestreute Sammlung von Ideen zu einem
Thema, Konzept oder zu einer Problemlösung zu erhalten. Dabei soll kreatives Denken
(innerhalb) einer Gruppe gefördert werden.
Wird diese Methode in einem offenen und von Vertrauen geprägtem Klima eingesetzt, so
hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, die gesammelten Ideen zu hinterfragen, zu
diskutieren und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Gerade durch Diskussion und
Visualisierung der Ideen wird die Lernfähigkeit jedes einzelnen Teilnehmers gefördert.
Neue Ideen erweitern den Wissens- und damit auch den Lernhorizont. Durch den Einsatz
der Methode werden soziale Fähigkeiten (Verständnis, Diskussion und Akzeptieren von
Ideen/ Meinungen/ Einstellungen anderer Teilnehmer) und Kreativität (spontanes
Reagieren auf Ideen anderer Teilnehmer) gefördert.
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WIE
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Brainstorming besteht aus vier Phasen: Problemerfassung, Kreativität in der Gruppe,
Individuelle Reflexion und Evaluierung/Strukturierung.
Je nach Schwierigkeit und Komplexität des Problems kann eine entsprechende Vor- bzw.
Aufbereitung des Problems sinnvoll sein. Allgemein wird zuerst das Problem formuliert
bzw. erkannt und an die Teilnehmer weitergeleitet. Bei komplexen Problemen soll danach
eine Einwirkungszeit von ca. 2 bis 3 Tagen stattfinden. Beim eigentlichen Brainstorming
(Dauer ca. 20 Minuten für ein Thema) werden Ideen in der Gruppe gesammelt und von den
Teilnehmern oder vom Moderator festgehalten (Karte, Plakat usw.). Die gesammelten
Ideen können anschließend durch Einsatz der Metaplan Methode bei Bedarf noch einmal
individuell reflektiert werden (entweder direkt beim Gruppentreffen oder innerhalb einer
Woche).
Beim Brainwriting, auch bekannt unter Methode 635, erfolgt die Ideensammlung
schriftlich. Dabei erhalten idealerweise 6 Personen ein Blatt Papier mit der
Fragestellung. Sie schreiben 3 Lösungsvorschläge in den nächsten 5 Minuten nieder
und reichen das Blatt an den nächsten Teilnehmer weiter. Dieser lässt sich durch die
niedergeschriebenen Ideen inspirieren und fügt seinerseits drei Lösungsvorschläge in fünf
Minuten hinzu, bis jeder auf jedes Blatt drei Lösungsvorschläge notiert hat. Der Vorteil
dieser Variante gegenüber dem klassischen Brainstorming ist, dass auch Personen, die
nicht gerne vor Gruppen sprechen, eingebunden werden können. Der Nachteil dieser
Methode ist der große Zeitdruck, dem die Teilnehmer unterliegen.
Dieser Nachteil kann durch die Verwendung einer Variante des Brainwriting, dem Kollektiven Notizbuch, vermieden werden. Dabei wird ein Notizbuch, in dem auf der ersten Seite die Fragestellung beschrieben ist, von Teilnehmer zu Teilnehmer weitergegeben, bis alle ihre Ideen in das Kollektive Notizbuch geschrieben haben.
Brainstorming by Walking ist eine Variante des Brainstorming, die sich besonders gut
für große Personengruppen eignet. Die Teilnehmer verteilen sich dabei in ungefähr gleich
großen Gruppen vor Pinwänden, auf denen die Fragestellung notiert ist. Anschließend
schreiben die Gruppenmitglieder ihre Lösungsvorschläge auf die Pinwand, bis ihnen
nichts mehr dazu einfällt. Dann wandern sie zu den anderen Pinwänden weiter und fügen
dort einen Lösungsvorschlag hinzu, wo ihnen etwas dazu einfällt. Wenn niemand mehr
etwas schreibt, wird der Prozess beendet.
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Referenzen
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Copyright 1998-2006 Angelika Mittelmann. Letzte Änderung am 18.06.2006.