Wissensmanagement Methoden/Werkzeuge

bullet1 Wissensentwicklung

bullet2 Systemsimulation

WAS
Systemsimulation ist ein methodisch unterstütztes Spiel am Computer.
WARUM
Ziel dieser Methode ist es, mehr und exakteres Wissen über die Organisation als Ganzes zu erhalten und unbewusste Zusammenhänge transparent zu machen.
WIE
Die Durchführung einer Systemsimulation erfolgt meist in den folgenden vier Schritten:
  1. Analyse der Ist-Situation
    Im ersten Schritt wird von den Teilnehmern die reale Situation beschrieben und die Problemstellung formuliert. Anschließend wird das Untersuchungsziel vereinbart und dokumentiert.
  2. Modellbildung
    In mehreren Entwicklungsstufen wird gemeinsam ein Modell der beschriebenen Problemstellung entwickelt. Zunächst wird ein Wortmodell erstellt, das die wesentlichen Systemvariablen, die aus der Sicht der Teilnehmer auf die Problemstellung wirken, benennt und die verbale Beschreibung gleichsinniger und gegensinniger Wirkungen zwischen ihnen enthält. Daraus wird das Wirkungsdiagramm abgeleitet, das die Systemvariablen und ihre Wechselwirkungen grafisch darstellt. Es bezeichnet auch die Art der Wirkung und gibt die identifizierten Rückkopplungskreise an. Das Flussdiagramm unterscheidet die Modellgrößen in Bestandsgrößen und zugehörige Änderungsraten sowie in Parameter und Hilfsgrößen und stellt diese Größen und die Informationsflüsse zwischen ihnen grafisch dar. Daraus ergibt sich schlussendlich das formale Modell, das die mathematische Beschreibung der Raten und Funktionen durch Gleichungen festhält. Dieses Modell ist der Ausgangspunkt für die eigentliche Simulation im nächsten Schritt.
  3. Simulation
    Bei der eigentlichen Simulation werden zunächst die für die Problemstellung geeigneten Szenarios gewählt. Durch die Angabe der Startwerte und Parameter, des Simulationszeitraums, des Rechenverfahrens sowie der Schrittweite werden die ausgewählten Szenarios genau spezifiziert. Die Berechnungen können in einfachen Fällen mit dem Taschenrechner anhand einer geeigneten Tabelle ausgeführt werden oder mit dem Computer und einem Simulationsprogramm (im einfachsten Fall mit einem Tabellenkalkulationsprogramm). Die Ausgabe der Simulationsergebnisse erfolgt in Form von Zeitkurven, Wertetabellen, Phasendiagrammen oder gegebenenfalls Animationen.
  4. Auswertung
    Im letzten Schritt einer Systemsimulation werden die Ergebnisse interpretiert und auf geeignete Fragestellungen angewendet. Mit Hilfe von Experimenten wird das Modell durch Vergleiche mit der Realität, wenn möglich, abgesichert. Seine Ergebnisse werden mit Bezug auf die Grenzen des Modells kritisch beurteilt (Modellkritik). Abschließend erfolgt eine Untersuchung auf Parametersensitivität sowie auf Möglichkeiten zur Erweiterung bzw. Verfeinerung des Modells.
Im Gegensatz zur Wissenslandkarte , die das Ablegen von Wissen unter dem Aspekt "Was ist bisher gewesen" ermöglicht, gibt die Systemsimulation die Antwort auf die Frage "Was geschieht, wenn ...". Die Einsicht in vernetzte Zusammenhänge gegenwärtigen Wissens und die Tragweite von Entscheidungen kann damit erreicht werden.
Referenzen



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