Wissensmanagement Methoden/Werkzeuge

bullet1 Wissensverteilung
bullet2 Wissenskarten

bullet3 Wissensträgerkarten

WAS
Wissensträgerkarten (auch Kompetenzkarten oder Wissensquellenkarten) veranschaulichen, bei welchen Wissensträgern welche Kompetenzen in welchen Wissensgebieten vorhanden sind. Sie vermitteln keine Wissensinhalte, sondern zeigen die Wege zum Wissen der Wissensträger auf.
Wenn Wissensträgerkarten auf interne Experten verweisen, werden sie auch „Gelbe Seiten“ (eine Art „Branchenverzeichnis des Wissens“) genannt, bei der Verknüpfung auf externe Spezialisten spricht man von „Blauen Seiten“. Auch hinter der Bezeichnung „Expertenverzeichnis“ verbergen sich Wissensträgerkarten. Diese Wissenskartenart wird als die klassische Form angesehen, weil sie als erste entwickelt und produktiv eingesetzt wurde (siehe Seemann 1996).
WARUM
Ziel von Wissensträgerkarten ist es, interne und externe Wissensträger bekannt und erreichbar zu machen und damit den Zugriff auf benötigtes Wissen zu erleichtern und zu beschleunigen.
WIE
Wissensträgerkarten sollen Antwort auf die beiden Fragen geben „Welche Kompetenzen hat ein bestimmter Wissensträger im Unternehmen?“ und „Wer sind die Wissensträger für ein bestimmtes Wissensgebiet?“.
Zu der Frage, welche Kompetenzen ein bestimmter Wissensträger im Unternehmen hat, erstellen die Mitarbeiter ihre „Gelbe Seite“ mit ihren Wissensangeboten und Kontaktdaten (Name mit Foto, Telefonnummer(n), Link auf eMail-Adresse, etc.). Als Basis für die Kompetenzenliste können die Wissensträger ihr Ist-Kompetenz-Portfolio (siehe Seite 60) verwenden. Eine einzelne Wissensträgerkarte kann als einfache Webseite im Intranet realisiert werden. Dazu wird die oben beschriebene Grundstruktur zur Verfügung gestellt, die von jedem Mitarbeiter leicht befüllt und überarbeitet werden kann. Wenn möglich, sollten die Kontaktdaten aus einer zentralen Datenbank eingespielt und ggfs. automatisch aktualisiert werden. Durch diesen Service wird die Akzeptanz der Mitarbeiter erhöht.
Bei der Siemens AG darf der Mitarbeiter auch einen Link auf seine persönliche Homepage setzen oder zu seinen Themen relevante Seiten oder eine Liste häufig gestellter Fragen und Antworten bereitstellen. Zugang zu diesen Karten hat jeder Mitarbeiter der zugehörigen Berechtigungsgruppe unabhängig von seiner eigenen Qualifikation.
Um die Pflege der eigenen Kompetenzenliste kümmert sich jeder Mitarbeiter selbst. Zur Absicherung dieses Aktualisierungsprozesses diskutieren die Führungskräfte die Wissensangebote mit ihren Mitarbeitern im jährlichen Mitarbeitergespräch (siehe Seite 62) und vereinbaren ggfs. deren Anpassung.
Die zweite Frage, wer die Wissensträger für ein bestimmtes Wissensgebiet sind, kann nur beantwortet werden, wenn die Verknüpfungen zwischen den Wissensgebieten und den Wissensträgern hergestellt sind. Dann kann durch eine einfache Suchabfrage eine Liste der Wissensträger für das betreffende Wissensgebiet erstellt werden.
Referenzen
[ Eppl97 ], [ Eppl01 ], [ Kuka99 ], [ Mitt00 ], [ Seem96 ], [ Stae99 , S. 41]
Mittelmann, Angelika (2011): Werkzeugkasten Wissensmanagement.
Norderstedt: Books on Demand, S. 127-129.

Copyright 1998-2013 Angelika Mittelmann. Letzte Änderung am 16.01.2013.