Wissensentwicklungskarten |
Es ist nicht von Bedeutung, wie langsam du gehst, solange du nicht stehen bleibst.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr., chinesischer Philosoph) |
Bei der letzten Etappe sind wir zum ersten Mal auf das Gebiet des „Organisationalen Wissensmanagement“ vorgedrungen. Hoffentlich haben Sie gute Wegbegleiter gefunden, mit denen Sie erste Erfahrungen mit der Methode Story-Telling-One-Day sammeln konnten. Das dabei ausgegrabene Erfahrungswissen konnten Sie, so hoffe ich, mittlerweile mit Erfolg in Ihrem nächsten Projekt einsetzen. Auch bei dieser Etappe bleiben wir in dieser aufregenden Gegend. Dieses Mal werden Sie Wegbegleiter in einer anderen Zusammensetzung als beim letzten Mal benötigen, weil es nun um die Entwicklung von Wissen und nicht um Erfahrungswissen geht. Die Methode, die wir bei diesem Zwischenstopp anwenden werden, sind die „Wissensentwicklungskarten“.
Die Anwendung dieses Werkzeugs hilft Ihnen, die Frage zu beantworten: Welches Wissen bzw. welche Kompetenzen benötigen wir, um unsere erfolgskritische Geschäftsprozesse problemlos bearbeiten zu können? Wissensentwicklungskarten enthalten also im Gegensatz zu den Wissensanwendungskarten nicht das Anwendungswissen selbst. Ziel von Wissensentwicklungskarten ist vielmehr, erfolgskritische Wissenslücken leichter zu identifizieren und damit schließen zu helfen. Die Erreichung von operativen Wissenszielen wird ebenfalls unterstützt.
Bei der Erstellung von Wissensentwicklungskarten ist der Schulterschluss zwischen den Experten des jeweiligen Wissensgebiets und der Personalentwicklung unerlässlich. Die Fachexperten (die eine Gruppe Ihrer Wegbegleiter) listen auf, was jemand wissen und können muss, um erfolgskritische Aufgabenstellungen in dem betreffenden Wissensgebiet erfolgreich bewältigen zu können. Die Personalentwickler (die andere Gruppe Ihrer Wegbegleiter) übersetzen diese Listen in einen Anforderungskatalog von Kompetenzen, die meist noch in drei Kompetenzstufen (Kenner, Könner, Experte) gegliedert sind (siehe Beispiel unten). Die Führungskräfte verwenden den jeweils für ihre Organisationseinheit relevanten Ausschnitt aus diesem Katalog im Mitarbeitergespräch für die Einschätzung des aktuellen Entwicklungsstands ihrer Mitarbeiter und als Grundlage für die Vereinbarung von Weiterbildungsmaßnahmen.
Da die Erstellung von Wissensentwicklungskarten einen nicht unbeträchtlichen Aufwand bedeutet, sollten Sie sich im Vorfeld genau überlegen, für welche ihrer Geschäfstprozesse sich dieser Aufwand lohnt. Oder anders ausgedrückt, welche so erfolgskritisch sind, dass Sie es für unumgänglich halten.
Referenz: Mittelmann, Angelika (2011): Werkzeugkasten Wissensmanagement. Norderstedt: Books on Demand, S. 66-67.Unsere nächste Etappe wird uns zu einem relativ naheliegenden Haltepunkt ebenfalls im Gebiet des „Organisationalen Wissensmanagement“ führen. Lassen Sie sich vom genauen Zielpunkt wie immer überraschen.
Viel Erfolg bei der Umsetzung! Freue mich auf Ihre Reiseberichte von der fünften Etappe!
Zurück zu
Expeditionen im Land des Wissensmanagement |
Fragen und Kommentare sind herzlich willkommen |
Geändert am 29. April 2016 |