Sergej Lukianenko: Wächter des Morgen

Irgendwo war die Wächter-Serie von Lukianenko als Trilogie angepriesen, später mit viertem Band als Tetralogie.

Nun ist überraschend im Sommer 2012 ein fünfter Band erschienen, also muss man wohl Pentalogie sagen? Ich hoffe, es wird weitere Bände geben, kein Grund diese feine Serie zu beenden.

Unglaublicherweise war die Übersetzung schon wenige Monate später fertig, und erschien Anfang 2013 auf Deutsch. Ende 2011 hieß es noch, dass die russische Originalausgabe irgendwann im Laufe des Jahres 2013 herauskommen würde…

Der neueste Band legt mehr als die bisherigen Wert auf kleinere Details, subtilere Stimmungen und weniger auf das bombastische, großartige Gigantengemetzel. Das gefällt mir gut, es muss nicht in jedem Kapitel die Welt gerettet werden. Nach wie vor sagt Lukianenko uns viel über die russische Gegenwartsgesellschaft, mit ihren teilweise verwestlichten Lebensstilen bei gleichzeitig doch auch sehr fremden, russischen Einstellungen – zum Beispiel zum Wert des Lebens Einzelner. Da muss man manchmal tief Luft holen: aber so tickt Russland nun mal.

Sehr schön auch die Vater-Tochter-Beziehung, da kommt einem vieles sehr bekannt vor.

Ich habe den 450 Seiten dicken Roman sehr genossen – einziger Minuspunkt: viel zu kurz!

Sergej Lukianenko „Wächter des Morgen“ Heyne Verlag, 2013

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