Lukianenko: Spektrum

Seit einem Jahr fresse ich mich durch die Bücher von Sergej Lukianenko. Dieser russische Autor wird als Nachfolger der russischen bzw. sowjetischen Phantastik gesehen – u.a. auch er selbst sieht sich so.
Zuerst habe ich „Spektrum“ gelesen, ein Buch zwischen Science Fiction und Thriller, aber immer mit viel Ruhepausen voller russisch-herzlicher Liebe zu Moskau, Wodka-Trinken und den dazu passenden kulinarischen Genüssen, und den absolut notwendigen Familienbanden.
Mir haben die differenzierten Darstellungen des Lebens in Moskau lange nach der Wende, mit den teils gehässigen, teils wehmütigen Erinnerungen und Vergleichen der kommunistischen Zeit weit besser gefallen als die sehr phantasievollen Beschreibungen der sieben außerirdischen Gesellschaften, die aber erst recht gerade das Kontrastmittel abgaben für die (meist wohlwollende) Kritik der Zustände auf der Erde.
Auch sehr nett (für mich als Mathematiker) die strenge, feine Gliederung in sieben Teile (Spektralfarben), jeder mit Prolog und ein bis zwei Handvoll Kapiteln, was dem ganzen Werk einen Stempel aus durchgeplanter Regelmäßigkeit aufdrückt. (Inzwischen weiß ich, dass das zu Lukianenkos Stil gehört.)

Lukianenko: Spektrum Heyne 2009 (orig. 2002)

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