Katzenreport
aus der
Ruine
Im Tal 9
Linz/Donau
rudolf mittelmann
artm@aon.at
1. März 2000
Inhalt:
Subject: Katzenkinder in der Ruine 3
Subject: Re: Katzenkinder in der Ruine 3
Subject: morjen 3
Subject: Re: Katzenkinder in der Ruine 4
Subject: cats morning report 4
Subject: nachwuchs 5
Subject: katzenreport 5
Subject: Katzenreport 3.7.98 6
Subject: Katzenreport 5.7.98 6
Subject: Katzenreport 7.7.98 7
Subject: Katzenreport 12.7.98 8
Subject: Katzenreport 8
Subject: Katzenreport 15.8.98 8
Subject: Katzenreport 5.9.1998 9
Subject: Katzenreport 6.9.98 9
Subject: Fledermausreport (1) 11
Subject: Fledermaus (2) 11
Subject: (Fleder-)Maus-Report 12
Subject: Fledermausreport 17.9.98 13
Subject: Fledermausreport 17.9.2008 13
Subject: Katzenreport 26.9.98 14
Subject: Katzenreport 26.9.98 (2) 15
Subject: au weh au weh 16
Subject: Katzenreport 1.2.99 17
Subject: Cardhu humpelt... 20
Subject: Katzenreport 22.2.1999 21
Subject: Katzenreport 23.2.99 22
Subject: Katzenreport 3.3.99 23
Date: Sun, 21 Jun 1998 23:42:50 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenkinder in der Ruine
Hallo Renate,
nach einem sehr aufregenden Nachmittag und Abend liegen nun im ersten Stock 4 (!) neugeborene Kätzchen im ersten Stock der Ruine. Thomas liegt im Schlafsack daneben.
CL am
Date: Tue, 23 Jun 1998 22:54:20 +0100
To: R.Hattenhauer@t-online.de (Renate Hattenhauer)
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Re: Katzenkinder in der Ruine
>a.r.t. Mittelmann schrieb:
>> Hallo Renate,
>>
>> nach einem sehr aufregenden Nachmittag und Abend liegen
>> nun im ersten Stock 4 (!) neugeborene Kätzchen im ersten
>> Stock der Ruine. Thomas liegt im Schlafsack daneben.
>Bin zwar schon in einer ander mail drauf eingegangen, aber hiermit trage ich
>noch meine allerherzlichsten Glückwünsche nach! Wart Ihr dabei?
Natürlich, sie wollte ganz offensichtlich Beistand. Wir mußten ihr auch ein bißchen helfen, weil das erste verkehrt rum raus kam und das nächste dann so schnell dahinter nachrutschte, daß sie mit dem Abnabeln nicht nachkam. Haben wir dann mit der Schere gemacht. Sie sind jedenfalls einfach allerliebst!!!
CL am
Date: Mon, 22 Jun 1998 11:15:11 +0200
To: Angelika.Mittelmann-VOEST
From: rudolf mittelmann <rm@cast.uni-linz.ac.at>
Subject: morjen
Cc: Renate
Hallo T.,
die Tina hechelt noch genauso hektisch wie gestern. :-(
Den kleinen 4 geht es gut. :-)
Langsam kriegen sie die von Euch vermißten dicken Bäuche.Wahrscheinlich habt Ihr die so jung auch selten zu Gesicht gekriegt, schon gar nicht bei Mucki, oder?
Ich habe
- Fenster aufgemacht
- Kistl ausgeleert
- Vorhänge zugemacht
- Keith Jarrett Klaviermusik aufgelegt
- Tina mit Butter gefüttert
- Tina Milch gegeben
- Trinkwasser erneuert
Ich hoffe daß es bis zum Abend paßt...
:-X
rm
Date: Wed, 24 Jun 1998 23:35:48 +0100
To: R.Hattenhauer@t-online.de (Renate Hattenhauer)
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Re: Katzenkinder in der Ruine
>a.r.t. Mittelmann schrieb:
>> >a.r.t. Mittelmann schrieb:
>> >> Hallo Renate,
>> >>
>> >> nach einem sehr aufregenden Nachmittag und Abend liegen
>> >> nun im ersten Stock 4 (!) neugeborene Kätzchen im ersten
>> >> Stock der Ruine. Thomas liegt im Schlafsack daneben.
>> >Bin zwar schon in einer ander mail drauf eingegangen, aber hiermit trage ich
>> >noch meine allerherzlichsten Glückwünsche nach! Wart Ihr dabei?
>>
>> Natürlich, sie wollte ganz offensichtlich Beistand. Wir mußten
>> ihr auch ein bißchen helfen, weil das erste verkehrt rum raus
>> kam und das nächste dann so schnell dahinter nachrutschte, daß
>> sie mit dem Abnabeln nicht nachkam. Haben wir dann mit der Schere
>> gemacht. Sie sind jedenfalls einfach allerliebst!!!
>Von wem sind sie denn nun, und wie sehen sie aus? Allerliebst weiß ich nun,
>aber was für ne Farbe und so!?
So wie sie aussehen, sind alle vom Mikosch. Alle sind mehr oder weniger grau getigert, eines hat ein schwarzes Köpfchen und einen weißen Fleck auf der Nase wie Tina.
CL am
Date: Thu, 25 Jun 1998 10:10:53 +0200
To: Angelika.Mittelmann-VOEST
From: rudolf mittelmann <rm@cast.uni-linz.ac.at>
Subject: cats morning report
Cc: Renate
Als ich heute morgen meine Taschen beisammen hatte, und gehen wollte, war Tina nirgends zu sehen.
Schließlich fand ich sie im Garten. Sie beschnüffelte mehrere Kräuter, besonderes ausführlich die Zitronenmelisse.
Heißt das, daß die Kiste stinkt? Leider habe ich das weiße (?) Tuch zwar ausgewaschen, aber noch nicht aufgehängt. Sobald es trocken ist, können wir es wieder in die Kiste legen.
Nach der Schnüffelaktion ging sie durch den Bruckmüllergarten, dann über die Mauer, dann ganz weg.
Vorher:
Zum Frühstück gab es la-vache-qui-rit (für Tina). Die Milch kam nicht so gut an. Für den Käse kam sie wie in alten Zeiten sogar auf meinen Schoß.
Die kleinen haben hauptsächlich geschlafen. Wenn sie mal gequiekt haben, hat Tina das großzügig überhört. La-vache-qui-rit ging vor... ;-)
Grüße aus der Ruine
rm
Date: Thu, 25 Jun 1998 14:13:35 +0200
To: Mo
From: rudolf mittelmann <rm@cast.uni-linz.ac.at>
Subject: nachwuchs ;-)
Liebe Mo,
seit Sonntag abend sind wir um vier (4) Einwohner mehr in der Ruine.
Tina hat ihre jungen (Jungen?) gekriegt. Bei uns im Haus, genau da wo Barbara ihre Luftmatraze liegen hatte.
Angelika hatte ihr rechtzeitig eine Kiste mit weißen Tüchern vorbereitet. Helga hatte in ihrem Haus ebenfalls eine Kiste vorbereitet, Tina wechselte an den letzten Tagen immer von einer zur anderen.
Dank allerlei Tricks (franz. Käse, Saeco-Milchschaum, ...) haben wir das Rennen gewonnen. Ilse hat beim ersten Hebamme spielen müssen (Steißlage), aber die nächsten drei kamen problemlos daher. Das erste war die erste Stunde nicht ganz bei sich, aber seither paßt es. Geburtsgewicht 80-100 g/Katze, kein Wunder daß Tina die letzte Zeit gar so schwerfällig ging.
Für Tina war es ja das erste Mal, und für Thomas und mich auch. Bei Katzen geht das nämlich doch *erheblich* anders (annerster) ab als bei Menschen.
Sie sind alle im wesentlichen grau, leicht getigert, die meisten Pfoten sind ein bißchen weiß, nur eines hat einen schwarzen Kopf mit weißem Strich über der Nase, wie die Mama Tina. Alle allerliebst. Schlafen, saufen, um den besten Platz rangeln, quietschen, und so weiter.
Jetzt wohnen wir natürlich in der Ruine, auch in der Woche, weil wir ja nach den Katzen schauen müssen... ;-) ... könnten ja verkommen ohne uns...
Gruß an Ingo und die Kinder
Dein Rudolf
Date: Mon, 29 Jun 1998 14:58:35 +0200
To: Renate
From: rudolf mittelmann <rm@cast.uni-linz.ac.at>
Subject: katzenreport
Cc: Ilse, Mo
Katzenbericht aus der Ruine, 8 Tage nach 0
Es gibt wenig Neues.
Thomas hat am letzten Samstag gewogen: Das am größten aussehende Kätzchen wog 200g, das am kleinsten aussehende 180g.
Entspricht einer Verdoppelung in der ersten Woche. Alle sehen gesund aus.
Den extralauten Baustellenstaubsauger haben alle 5 Katzen gut ausgehalten. Also keine Ausrede mehr, das Saugen zu verschieben.
Nach dem letzten routinemäßigen Frischmachen des Kistl-Bettzeugs haben Thomas und Angelika versuchsweise eine der vier *nicht* zurückgesetzt zur Mama.
Tina schaute zuerst groß, rief ihr Kleines dann, machte aber keine Anstalten, es in die Kiste zu tragen, wie wir erwartet hätten. Das Kleine schnüffelte ganz interessiert am Teppich, ebenfalls keine Panik. Auf den Ruf konnte es natürlich nicht folgen, mit der Fortbewegung hapert es noch ziemlich...
Tina legte sich dann wieder nieder. Ganz entspannt.
Entweder ist ihr schon alles egal :-(, oder sie vertraut uns völlig :-)
Wir nehmen letzteres an... ;-)
Schließlich setzte Thomas das Kleine wieder in die Kiste.
Mikosch hat die Kiste nun auch entdeckt, aber nichts böses getan (hätten wir
ihn auch nicht gelassen).
Auf einem Abendspaziergang haben wir beobachtet, wie Maracuja, die eigentlich Marihuana heißen(*) sollte, x-mal auf eines der Igelkinder (welches in Ilses Garten lustwandelte) zuhüpfte, und sich abwechselnd die Schnauze und die Pfote zerstochen hat. Selber schuld. Den Igel hat das nicht gestört...
---
(*) weil sie meistens high ist...
rm
Date: Fri, 3 Jul 1998 23:18:29 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 3.7.98
Cc: Monika, Fam.Barth@t-online.de
Alle vier Katzenkinder haben die Augen auf, und sind zeitweise ganz schön munter. Die Mama Tina nimmt sich jetzt viel frei, heute hat sie z.B. u.a. eine Stunde auf dem Baumhaus gelegen und den Nachmittagsfrieden genossen. Dann war wieder "Stillen" dran.
Die Kleinen lernen schon sich selbst zu putzen. Eines "durfte" gestern eine Runde mit der Eisenbahn fahren. Ein energischer Quietscher und ab zurück in die Kiste zur Mama.
Viele Grüße
rm
Date: Sun, 5 Jul 1998 22:39:39 +0100
To: Angelika.Mittelmann-VOEST
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 5.7.98
Cc: schagers, RenateHattenhauer, Monika, Ilse, Fam.Barth
Heute sind die Katzen 2 Wochen alt.
Das Gewicht der Katzen beträgt nun etwa 300 g. Also ein Zuwachs von 100 g pro Woche. Kein Wunder, daß Tina so geschafft ist und neuerdings sogar Fleisch frißt, die Vegetarierin ... ;-)
Heute haben wir uns auf die Katzennamen geeinigt.
(Wie die zukünftigen Abnehmer der Katzen diese nennen werden, bleibt natürlich ihnen überlassen...)
- Der erstgeborene, hellgraue, weißpfotige, größte von allen
heißt: "Macallan".
Abkürzung: "Mac".
- Der graugetigerte, graupfotige, der wahrscheinlich bei uns bleibt,
heißt: "Cardhu".
- Der rosapfotige, graugetigerte
heißt: "Lagavulin".
Abkürzungen: "Vuli", "Fully" (auf Thomas' Wunsch)
(Fully heißt auch vollgefedertes Fahrrad...)
- Der kleinste, mit dem schwarzen Kopf und dem weißen Strich über der Nase, der seiner Mama ähnlich sieht und der eindeutig der neugierigste von allen ist,
heißt "Glenfiddish".
Abkürzung: "Fiddy". Thomas nennt ihn auch "Favorit".
Alle vier Namen sind von großen Whisky-Marken geliehen. Alle vier "Single Malt Scotch Whiskies", d.h. ganz was edles, für die, die sich bei Whisky noch nicht so gut auskennen... ;-)
Single = aus einer einzigen Brennerei
Malt = rein aus Gerstenmalz ohne andere Getreide
Scotch = aus Schottland
Nach dieser anstrengenden email leiste ich mir erst mal einen Cardhu... ;-)
Euer
rm
Date: Tue, 7 Jul 1998 23:02:46 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 7.7.98
Cc: schagers, Monika, Fam.Barth, Dagmar, Ilse, Angelika.Mittelmann-VOEST
Heute hat Fiddy mehrmals versucht, aus der Kiste auszusteigen. Sogar auf der hohen Seite (30 cm) hat er es versucht. Tina ist gleich ganz aufgeregt rausgesprungen - um ihn zurückzuschubsen? -
oh nein! Ganz im Gegentum!
Sie rief ihn, versuchte ihn anzulocken und zu ermutigen. Dazu stupste sie teils mit der Pfote, teils mit der Schnauze (Nase) ganz sanft auf seine Pfote, jeweils auf die, mit der er weitermachen sollte.
Oder sie legte sich unter ihn auf dem Teppich auf den Rücken und rief ihn von da nochmal.
Es hätte ja auch geklappt, wenn er sich nicht im letzten Moment jeweils dann doch gefürchtet hätte. Dann ließ er sich immer wieder zurückplumpsen.
Immerhin war er mehrmals mit Vorderkörper, Kopf und Vorderpfoten schon "draußen". Jedenfalls sieht man ganz klar, daß die Mama es für an der Zeit hält, daß die Kleinen anfangen, die Welt zu erkunden. Dabei können sie noch gar nicht richtig laufen...
Liebe Grüße
Ruine
rm
Date: Sun, 12 Jul 1998 22:55:31 +0100
To: Angelika.Mittelmann-VOEST
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 12.7.98
Cc: Dagmar, Fam.Barth, Ilse, Monika, RenateHattenhauer
Wir sind aus Kärnten zurück, und die kleinen Katzen sind wohlauf, noch immer klein, und ganz schön munter.
Macallan 360g
Lagavulin 340g
Glenfiddish 340g
Cardhu 300g
Fiddy hat Cardhu also ziemlich überholt. Und insgesamt geht es deutlich langsamer mit der Gewichtszunahme. Dafür sind sie viel aktiver, können die Kiste alleine verlassen und finden anscheinend auch ziemlich sicher zurück.
Gruß aus der Ruine
rm
Date: Sun, 19 Jul 1998 16:48:17 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport
Cc: Ilse, Monika, Fam.Barth, Dagmar
Seit ein paar Tagen macht sich Fiddy über das Katzenfutter her, und trinkt auch versuchsweise ein paar Schluck Wasser dazu. Die anderen drei sind noch reine Säuglinge.
Alle hopsen und klettern schon munter drauflos. Das Wachsen geht aber langsamer, als ich gedacht hätte. Sie sind immer noch sehr klein.
Gruß aus der Ruine
rm
Date: Sat, 15 Aug 1998 17:19:59 +0100
To: Angelika.Mittelmann-VOEST
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 15.8.98
Cc: Dagmar, Fam.Barth, Ilse, Irene, Monika, RenateHattenhauer
Morgen werden die Katzen 8 Wochen alt.
Welche Katzen???
Als wir aus dem (schönen) Bretagne-Urlaub zurückkamen, waren unsere Katzen verschwunden, alle vier!
Dafür waren vier andere da, fast gleich wie die "alten", nur doppelt so groß. In jeder Richtung.
Wir haben beschlossen, so zu tun, als ob es dieselben Katzen wären, der Einfachheit halber.
Die Ruine sah etwas chaotisch aus, aber das hatten wir ja erwartet. Heute hat Fully die innere Katzentür erforscht, auch die äußere haben sie schon entdeckt, aber zum Glück noch nicht ausprobiert.
Die Kiste könnte man stündlich ausleeren, die Verdauung läuft auf Hochtouren. Trotz der Hitze.
Jede wiegt 900 g, außer Cardhu, der nur 840 g auf die Waage bringt. Gestern habe ich angefangen, Cardhu mit dem Laser zu trainieren, heute mit einer Vogelfeder. Mit unserer Gastkatze Maracuja gibt es immer Probleme, sie knurrt verzweifelt und wird immer wieder von der Mama Tina verjagt, kommt aber doch immer wieder zum Fressen und manchmal auch zum Schlafen (im 2. Stock, heute mittag sogar noch höher auf den Dachbalken). Die kleinen fangen aber auch schon an, den 2. Stock zu erkunden, so daß das Refugium von Maracuja immer kleiner wird...
Viele Grüße
Euer Rudolf, aus der Ruine
Date: Sat, 5 Sep 1998 23:16:02 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 5.9.1998
Cc: Fam.Barth, Ilse, Irene, Monika
Liebe Katzengemeinde, ;-)
heute wurde Macallan feierlich in sein neues Heim übersiedelt. Nun gut, weit war es nicht: von Im Tal 9 nach Im Tal 2.
Fiddy, der jetzt offiziell "Fiddy Sylvester Alien Schager" heißt, wohnt schon seit einigen Tagen (mit Unterbrechungen) in Im Tal 11. Tina, die Mama, besucht ihn dort, um ihn noch einmal zu säugen... brave Katzenmama.
Wie zu erwarten, war Mikosch ziemlich irritiert bis beleidigt über Macs Einzug bei Wagners. Aber andererseits interessierte es ihn doch, einen Spielgefährten zu haben. Wir hoffen, daß sich die beiden bald aneinander gewöhnen.
Wenn nun noch Fully in sein neues Heim kommt, haben wir nur noch drei Katzen (statt 6 bisher), nämlich Tina, den kleinen Cardhu, und die Nachbarkatze Maracuja, die sich die letzte Woche mit den kleinen und mit Tina wieder gut vertragen hat. Zumal ihr Besitzer letzte Woche zum Bergwandern unterwegs war, war es für sie naheliegend, bei uns zu schlafen und zu speisen.
Mal sehen, wer den nächsten Wurf macht: Tina oder Maracuja. Bis dahin wird es etwas ruhiger sein.
Liebe Grüße,
Euer Rudolf, aus der Ruine
Date: Sun, 6 Sep 1998 22:52:47 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 6.9.98
Cc: Angelika.Mittelmann-VOEST, Fam.Barth, Ilse, Monika, schagers
Liebe Katzenfans,
wie jeder weiß, sind Katzen Raubtiere.
Was nicht jeder weiß, ist, wieviel Viecher zwei Hauskatzen (Tina + Maracuja) in einem halben Jahr heimbringen:
2 Frösche (davon einer lebendig, aber blind)
2 tote Vögel
2 lebendige Vögel
etwa 100 Libellen, davon die Hälfte lebendig
1 Spitzmaus (tot)
1 Maus (quietschlebendig)
etliche Nachtfalter
1 lebendige Raupe vom "mittleren Weinschwärmer"
1 lebendige Raupe vom Ligusterschwärmer
UND HEUTE:
1 lebendige Fledermaus!!!
Die Fledermaus kann anscheinend nicht mehr fliegen. Sie sieht aber gar nicht verletzt aus. Angelika nahm sie der Tina ab, und wärmte sie an ihrem Bauch, im Sweatshirt eingerollt. Sie hat ein wunderbar flauschiges Fell und ist winzig klein (4-5cm lang).
Dann versuchten wir ihr ein provisorisches "Fledermausbett" herzurichten: ein Faden in den Buchbinderahmen gespannt sollte ihr zum Aufhängen dienen. Das schien auch zu klappen, aber dann ließ sie sich doch runterplumpsen und versteckte sich blitzschnell unter dem Rahmen, unter der Bodenplatte, im Schatten. War es ihr zu hell?
Auf der Suche nach einem katzensicheren Ort fiel uns nur das "Örtchen", sprich Klo, ein. Dort setzten wir sie ans Fenster, wo sie die Gardine stracks emporkletterte und sich es oben bequem machte (= sich aufhängte). Dort hängt sie noch immer, putzt sich ab und zu. Thomas hört sie manchmal piepsen.
Ein allerliebstes Tierchen. Einer meiner Jugendträume: eine Fledermaus in der Hand halten, hat sich nun erfüllt. Noch dazu im eigenen Haus...
Hoffentlich geht es ihr bald wieder gut. Bin gespannt, ob sie uns um den Kopf schwirrt, wenn wir des Nachts aufs Klo müssen...
Liebe Grüße,
Euer Rudolf
Date: Tue, 8 Sep 1998 00:01:32 +0100
To: Ilse
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Fledermausreport (1)
Cc: Angelika.Mittelmann-VOEST, Dagmar, Fam.Barth, Irene, Monika, RenateHattenhauer, schagers
Wie es mit der Fledermaus weiterging
Nachdem wir die Fledermaus über die erste Nacht gebracht haben, mußte Nahrung her! Aber wie?
Erster Versuch war, per Holzstäbchen einige Tropfen Milch zu verabreichen.
Sehr erfolgreich: Nach einer Stunde gab es schon "Verdauung" zu bewundern.
Außerdem fühlte sie sich nach der Fütterung viel wärmer an, und war aktiver (krabbelte auf der Fensterbank herum, kroch in eine dunklere Ecke).
Angelika fand per Internet (no na net) die Telefonnummer der Naturkundlichen Station Linz und erfuhr dort, daß Mehlwürmer am ehesten als Futter dienen könnten. Thomas und ich besorgten diese heute morgen (das wäre eine eigene Geschichte wert).
Den ersten Wurm nahm unsere Patientin etwas zaghaft, die Verspeisung dauerte etwa 5 Minuten, während derer Thomas und ich in nicht gerade bequemer Stellung am Boden kockten... aber was tut man nicht alles.
Die nächsten beiden brauchten auch noch ziemlich lang. Dann ab in die Kiste, wo sich das liebe Viech gleich wieder aufhängte. Nach kurzer Zeit allerdings war sie wieder weg, am Fußboden irgendwo. Dann wieder in die Kiste gebracht, schlief sie ein paar Stunden.
Am Abend flog sie auf Angelika und hängte sich am Sweatshirt fest (gute Stelle, muß ein Männchen sein ;-).
Zwölf Mehlwürmer wurden dann zügig verfüttert. Der typische Kot ließ auch nicht auf sich warten. Als ich spät heimkam, konnte ich ihre schon wieder besseren Flugkünste bewundern, z.B. von Angelika zu Thomas oder zurück. Allerdings, wenn sie durch die Dusche flog, stieß sie jedesmal an der Fliesenwand an, und rutschte an dieser hilflos runter, und konnte aus der Duschwanne nicht mehr starten.
Wenn sie weiter solche Fortschritte macht, können wir sie morgen abend freilassen: :-) und :-( denn eine Fledermaus im Haus ist wegen der Katzen eine große Belastung, aber doch auch etwas Einmaliges.
Gute Nacht
Euer Rudolf
Date: Tue, 8 Sep 1998 21:57:44 +0100
To: Ilse
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Fledermaus (2)
Cc: Angelika.Mittelmann-VOEST, Dagmar, Fam.Barth, Irene, Monika, RenateHattenhauer, schagers
Schwerer Rückschlag für die Fledermaus-Rehab!
Letzte Nacht war die Fledermaus plötzlich nicht mehr zu finden. Nachdem sie am Abend schon so munter war, nahmen wir an, sie sei durch das immer offene Fenster ausgeflogen.
Leider war das nicht so, sondern sie hatte eine "Bruchlandung" und blieb im Putzeimer hängen, wo sie sich auf einem nassen (!) Schwamm festkrallte.
Als ich sie heute morgen fand, war sie naß und eiskalt. Nach ein paar Minuten warmhalten, ein paar Tropfen Milch und drei Mehlwürmern ging es ihr etwas besser, dann verschlief sie den Tag.
Heute abend weckten wir sie auf und fütterten sie wieder mit sechs Würmern, dann gab es Flugunterricht. Geht schon, aber immer leicht abwärts. Aufwärts geht scheinbar noch nicht. Also morgen mehr trainieren...
Viele Grüße aus der Ruine
rm
Date: Thu, 10 Sep 1998 22:11:05 +0100
To: Ilse
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: (Fleder-)Maus-Report
Cc: Angelika.Mittelmann-VOEST, Dagmar, Fam.Barth, Irene, Monika, RenateHattenhauer, schagers
Heute: Mäuse!
Gestern abend war Fledermäuschen mal wieder unauffindbar. Stundenlang zu dritt gesucht, bis ich sie auf der Gardinenstange entdeckte. Ohnehin ihr Lieblingsplatz seit vorgestern, aber doch unglaublich, so unsichtbar. Ich weiß nicht, wie oft alleine ich genau dort nachgesehen habe. Nix. Dann bin ich mal mit dem Finger drübergefahren, da habe ich sie gespürt.
Heute ging die Flugübung schon besser. Eine Bauchlandung auf dem Boden, dann aber zwei gezielte weiche Landungen auf dem Handtuch unter ihrer Kiste. Nach dem Füttern geht sie auch meist gleich freiwillig in die Kiste, aber zu Fuß. Nach einer halben Stunde kommt sie dann heraus und hängt sich oben an die Gardinenstange,als ob sie aus dem Fenster schauen wollte. Dann weiß ich, sie würde wieder einen Wurm mögen.
Heute morgen fing Maracuja eine Meise. Gestern eine große Libelle.
Heute nachmittag fing der kleine Sylvester-Alien-Fiddy eine Maus!
Die großen Katzen wollten sie ihm abjagen, aber nicht mit Alien! Das ließ er sich nicht gefallen.
Tobias nahm ihm die Maus ab, und gab sie ihm dann wieder, weil wir dachten, die wäre schon hinüber.
Thomas befreite die Maus noch einmal, mit dem Gartenschlauch als Trick. Die arme Maus ;-) die kann man doch nicht der Katze überlassen,ach die arme... ;-)
Nun sitzt die Maus im Käfig und frißt meinen Lieblingskäse :-( und Thomas' Müsli. Wenn sie wieder fit ist (sie hat zumindest einen Schock) lassen wir sie aber wieder laufen, nicht noch ein Haustier. ;-)
Viele Mausgrüße
Euer Rudolf
Date: Thu, 17 Sep 1998 23:03:12 +0100
To: Angelika.Mittelmann-VOEST
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Fledermausreport 17.9.98
Cc: Dagmar, Fam.Barth, Ilse, Irene, Monika, RenateHattenhauer, schagers
Liebe Freunde,
nun ist es also passiert. Aber ich will vorne anfangen...
Vorgestern abend war unsere Fledermaus (="Fle") ganz anders als sonst. Eher so, wie man sich eben eine Fledermaus vorstellt.
Ganz ohne "Nachhilfe" flog sie herum. Als ich zur Badtüre hereinkam, schwirrte sie schon an meinem Kopf vorbei. Wenn sie bei ihren ausgedehnten Flugrunden an die Wand stieß, rutschte sie nur ein oder zwei handbreit runter, drehte sich in der Luft um und flog weiter.
Als sie mal auf dem Boden landete, kletterte sie schnell wie ein Äffchen an der Badetasche 30 cm hoch und flog weiter (ein Start vom Boden scheint nicht drin zu sein, aber das gilt ja auch für viele Vögel,z.B. Albatrosse).
Einmal setzte sie sich auf meine Schulter, kletterte um meinen Hals auf die andere Schulter, und flog weiter. Kein Wunder, daß die Nachtmahlzeit von 7 Würmern um so besser mundete.
Den folgenden Tag (gestern) verschlief sie völlig, in der Papiertüte, in der unser Klopapiervorrat steckt.
Gestern am frühen Abend holten wir die da raus, weil wir dachten, es sei höchste Zeit fürs Fressen. Das paßte ihr nicht, aber sie fraß dann doch. Mit Fliegen war aber gar nichts drin.
Am späten Abend ging Angelika dann ins Bad und erlebte es so wie ich vorgestern: Sie war putzmunter, flog geschickt herum, und dann ---
--- ja dann flog sie durch das immer offene Fenster davon. Bei Regen und nur 9 Grad draußen! Ich war sehr traurig, weil ich es für unmöglich hielt, daß sie unter den Umständen überleben könnte.
Aber heute habe ich den Nachbargarten unter diesem Fenster abgesucht und erstens keine tote Fle gefunden und zweitens gesehen, daß in dem unbewohnten Nachbarhaus (eine wirkliche Ruine) mehrere Fenster offenstehen (= eingeschlagen sind), so daß es wirklich denkbar einfach war für Fle, ein trockenes Plätzchen zu finden, trotz Kälte und Regen.
Nun ist sie weg... nicht daß ich ihr die Freiheit nicht gönne, aber es war doch sehr schön mit diesem kleinen Viech hier in der
Ruine
rm
Date: Thu, 17 Sep 1998 23:50:32 +0100
To: Angelika.Mittelmann-VOEST
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Fledermausreport 17.9.2008
Cc: Dagmar, Fam.Barth, Ilse, Irene, Monika, RenateHattenhauer, schagers
Liebe Fledermausfreunde,
eines Tages (see
Subject) geht Angelika mal in der Ruine aufs Klo (sorry). Mit einem Schrei ruft sie mich (und vielleicht auch Thomas) herbei: die ganze Tramdecke ist schwarz. Schwarz vor Fledermäusen... die da an der Holzdecke hängen, schlafen, schaukeln, sich anschubsen, manchmal flattert mal eine eine Runde und drängt sich wieder dazwischen, so daß die nächste gestört wird und eine Runde fliegen muß...Nachdem alle beruhigt sind, setzt man sich aufs Klo und ... (zensuriert).
Da kommt eine Fledermaus und landet auf dem Boden genau vor Angelikas Füßen. Ihr Fell ist teilweise schon etwas ergraut. Zwei weitere Flattertiere landen hinter ihr, und setzen sich genau hinter sie. Dann kommen drei in die nächste Reihe, bis bald alle in einer immer breiteren Kolonne angetreten sind.
Die erste klettert mutig an Angelikas Beinen hoch, setzt sich auf ihre Hand, legt den Kopf etwas schief, reißt das Mäulchen auf. Dann spreizt sie ihren rechten Flügel ganz auf und deutet mit ihrer Nase auf die beiden Risse in der Flughaut, die noch immer zu sehen sind. Immer noch die alten Verletzungen von Tinas etwas unsanfter Rettungsaktion... Somit hat sich unsere alte Fle zu erkennen gegeben.
Heftig schnappt sie nach etwas, aber es ist nichts da.
Wieder legt sie den Kopf schief, schneidet Grimassen, ein leises Knacken und Schnattern ist zu vernehmen. "Was? Was willst Du? Einen Wurm?"
"Ja ja, ich weiß, damals, da hatten wir eine Schachtel mit Mehlwürmern, aber das ist lange her, wo soll ich jetzt was zum Fressen hernehmen? Für Dich, das ginge wohl noch, im Wintergarten sind ein Dutzend Fliegen, aber für Deine Familie, Großfamilie, Riesenfamilie, das ist ja ein ganzes Volk, also wo soll ich das hernehmen?"
===
Liebe Grüße
rm
Date: Sat, 26 Sep 1998 19:50:29 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 26.9.98
Cc: Angelika.Mittelmann-VOEST, Dagmar, Fam.Barth, Ilse, Irene, Monika
Diesmal was anderes:
Diese Woche waren wir seit der Geburt der kleinen Katzen zum ersten Mal wieder die Woche über in Dornach in der Wohnung. Am Montag kamen wir zwar noch nicht weg, aber am Dienstag dann.
Thomas fuhr Dienstag und Mittwoch nachmittags nach der Schule in die Ruine, zum Katzenfüttern/streicheln. Dabei entdeckte er eine große merkwürdige Schwellung unter Tinas Unterkiefer, die zudem eitrig aussah. Wir baten dann Ilse, sich die Sache anzusehen, und sie riet mir am Donnerstag morgen, mit Tina zum Tierarzt zu gehen.
Ich startete auch gleich zur Ruine, packte Tina in den Katzencontainer, und schaffte es gerade noch bis eine Minute vor zehn, bei der Tierärztin zu sein (um zehn Uhr sperrt sie zu...).
Diese sah sich die Stelle an, die mittlerweile außerdem noch blutete. Sie stellte fest, dass es sich um eine kleine, aber sehr tiefe Bißwunde handelte, die schon gefährlich entzündet /vereitert war.
Tina bekam einen Wundspray und eine Antibiotika-Stritze. Außerdem schärfte die Frau Doktor mir ein, unbedingt am nächsten Tag in die Nachmittagssprechstunde zu kommen, auch das Zahlen wurde auf das nächste Mal verschoben. Und das schwierigste zum Schluß: Tina dürfe nun auf keinen Fall hinaus ins Freie!
Wie soll das gehen? Tina ist doch ihre Freiheit gewöhnt. Und die äußere Katzentüre läßt sich zwar so versperren, daß keine Katze herein kann, aber nicht umgekehrt, so, daß keine heraus kann.
In meiner Verzweiflung (ich hatte mal wieder einen meiner schlimmen Kopfwehtage) packte ich auf dem Heimweg von der Tierärztin kurzerhand Tina-im-Container gleich ins Auto, statt ins Haus, holte im Eilschritt das zweite Katzenkistl (Katzenklo) aus der Ruine, und borgte mir von Ilse etwas Trockenfutter aus, denn ausgerechnet jetzt war uns das ausgegangen. Dann ab nach Dornach!
Zum ersten mal für Tina Autofahren, und die Wohnung in Dornach kennenlernen. Aber auch für die Wohnung und für uns war es das erste Mal, daß eine Katze da wohnt. War für alle spannend, so spannend, daß Tina glatt das Fressen verweigerte. Selbst Sheba ließ sie stehen, wir hatten am Abend eingekauft und wollten ihr mit dieser Luxusspeise eine Freude machen. Pustekuchen.
In der Nacht weckte sie Thomas mehrmals auf, weil sie immer mal wieder zum Jammern anfing, aber ein bißchen Streicheln beruhigte sie dann gleich wieder.
Am Freitag kam der übliche Umzug in die Ruine (Wochenende). Das ist eh schon viel, aber nun noch Katzenkiste und Katzencontainer inkl. Tina (die auch nicht mehr so leicht ist, wie sie mal war).
Dann ins Haus mit ihr, und die Katzentür mit 10 kg Brennholz verrammelt. Als ich die nächste Ladung vom Auto holte, wunderte ich mich, als ich zurückkam, warum es so leise war. Dann sah ich, daß das ganze Holz zur Seite geschafft war, und Tina über alle Berge!
Zum Glück konnte ich sie bald wieder einfangen, im Garten. Dann wurde sie strenger bewacht.
Fortsetzung folgt...
rm
Date: Sat, 26 Sep 1998 22:58:08 +0100
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.t. Mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 26.9.98 (2)
Cc: Angelika.Mittelmann-VOEST, Dagmar, Fam.Barth, Ilse, Irene, Monika
...
Zum Glück konnte ich sie bald wieder einfangen, im Garten. Dann wurde sie strenger bewacht: Immer wenn ich es rappeln hörte, ging ich in den Wintergarten und kontrollierte den Zustand des Holzstapels, oft gerade noch rechtzeitig.
Übrigens war das angefangene Sheba-Schälchen schnell weg, die anderen Katzen waren absolut begeistert...
Am Nachmittag ging ich dann mit Thomas und Tina wieder zur Tierärztin, die mit der nunmehr nicht mehr blutenden Wunde ganz zufrieden war. Noch eine 3-Tages-Spritze, und zahlen, und ab! Sie sagte uns noch, daß Tina wieder raus darf, und daß der Biß am ehesten von einem Marder sei, oder sonst von einer anderen Katze. Wenn wir am Auto noch keinen Schaden von Marderbissen hätten, dann hätten wir das den Katzen zu verdanken, die die Marder fernhielten.
Wieder daheim, nutzte Tina ihre wiedergewonnene Freiheit gleich für einen ausführlichen Spaziergang durch die Gärten, dann war sie verschwunden. Nach drei Stunden wurde mir das unheimlich, und ich rief und suchte sie, lange, aber vergeblich.
Am frühen Abend fragte mich Arif (unser Mieter im Erdgeschoss), ob ich die Tina brauche. Ich sagte ja, er: "Sie schläft auf meinem Bett." Na so was, und ich such' sie überall!
Heute morgen war dann schon wieder Normalbetrieb: Vor unserem Bett die zahlreichen Überreste eines zerlegten Vogels (d.h. Federn, Knochen, Krallen), etliche Katzen warfen mit Werkzeug herum, die Sonne kam durch den Nebel, nach ein paar Tastendrücken verströmte die Saeco Kaffeemaschine einen phantastischen Duft, - kurz, ein schöner Herbstsamstag begann.
===
Am Nachmittag wollte ich die Treppe zu Wagners runtergehen, da kamen mir zwei Tiere entgegengeschossen: Ein Eichhörnchen, verfolgt von Mikosch. Das Eichkatzl bog nach rechts in unsere Gartenhecke ein, Mikosch blieb enttäuscht zurück. Das Eichhörnchen flitzte dann in den Baumhausbaum und auf den zweiten Baum daneben, hoch hinauf.
Dort blieb es lange sitzen. Ilse sagte, das fehlte noch, ein womöglich verletztes Eickkatzerl in Pflege nehmen zu müssen, nach Fröschen, Libellen, Mäusen und der Fledermaus...
Mit Günter überlegte ich, ob es über die dicke Stromleitung weiterwandern könnte, um so den lauernden Katzen am Boden und auf dem Baumhaus zu entgehen...
Später kletterte es wieder runter und wegen der Katzen gleich wieder rauf, dann sprang es aus großer Höhe in den Schager-Garten, wobei es wild mit dem Schwanz ruderte. Als es durch die Hecke raste, war schon wieder eine Katze hinterher, aber das Eichhörnchen erreichte den großen Strommast (20m hoch) und kletterte ganz oben rauf, dann ging es erst vorsichtig über die dicke Stromleitung, dann immer schneller, bis zu dem riesigen Baum hinter Schagers Haus. Da war es vorläufig in Sicherheit.
Soviel für heute.
Euer Rudolf aus der Ruine
Längere Pause
Date: 1 Feb 1999
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: au weh au weh ;-)
Cc: Monika
Hallo Schwester,
was sind unsere Katzen arm!!!!
Die ganze Familie (= Papa Mikosch, Mama Tina, und alle vier Söhne) waren gestern beim Tierarzt.
Alle sind nun sterilisiert/kastriert.
Alle sind sooo arm.
Gestern war es ja wirklich schlimm, da waren sie von der Betäubung noch so benommen. Heute spielen sie noch so Theater. Könnte ja sein, daß man so noch einen Leckerbissen oder gar ein Stück Forelle ergattern kann...
Morgen dürfen sie dann wieder raus. Heissa. Da freuen sie sich schon sehr drauf.
Tina wäre schon letzte Woche dran gewesen, aber sie ist in der Nacht davor entkommen, so mußten wir den Termin absagen, was mittelschwer peinlich war, da die Frau, die sie zum Tierarzt bringen sollte, extra von einem andern Ort im Mühlviertel angereist war, und das vergeblich. Wenn Tina weg ist, ist sie weg. Ich war in der Nacht noch draußen und habe überall gesucht, aber umsonst. (Sie hat doch tatsächlich den Riegel der Katzentüre aufgekriegt, und ist dann einfach raus! Die hat sicher gespürt, was da geplant war.)
Wir wollten das nicht selber machen, da die Katzen oft auf denjenigen wochenlang beleidigt sind. Und Tina hat sich nach zwei Monaten bei den Schagers doch gerade erst wieder vorsichtig an das Leben in der Ruine gewöhnt. Da wollten wir kein Risiko eingehen, daß sie die Sterilisation als Anlaß nimmt, wieder auszuziehen.
Nun scheint alles in Ordnung zu sein, Tina und die Jungs Cardhu und Fiddy sind nicht beleidigt, und wieder ziemlich fit. - Mikosch und die beiden anderen Jungs sind bei Ilse im Haus eingeschlossen.
Bis morgen jedenfalls, dann geht es wieder rund.
Gruß aus der Ruine
rm :-X
Date: 1 Feb 1999
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 1.2.99
Cc: Angelika.Mittelmann-VOEST, Dagmar, Fam.Barth, Ilse, Irene, Monika, schagers
Liebe Ruinen/Katzenfans!
Heute:
"Fiddy's grosser Tag"
0. Fiddy der Favorit
Fiddy (Glenfiddish Syvester Alien), der schwarze "kleine" Kater, der seiner Mama Tina am ähnlichsten sieht mit seiner weißen Zeichnung im Gesicht, und den weißen Pfoten, ist von Anfang an der intelligenteste und/oder mutigste gewesen: der erste, der aus der Kiste ausstieg, der erste, der Wasser trinken konnte, der erste, der das Trockenfutter entdeckte...
Als im Herbst die Katzenkinder gross genug waren, auf sich selbst aufzupassen, zog die Mama Tina wieder aus bei uns, die vielen Katzen machten ihr wohl zuviel Stress. Sie ging zu den Schagers zurück, wo sie eigentlich auch hingehörte. Fiddy wurde ja auch von den Schagers aufgenommen, und er akzeptierte das auch ohne Probleme.
Der "dicke" Mac lebt treu bei Ilse, Günter und Tobias im Haus, zusammen mit Papa Mikosch, der die kleinen Kater inzwischen auch ganz gut leiden kann. Cardhu blieb wie geplant in der Ruine, nur mit Fully gab es das Problem, daß er nicht abgeholt wurde von der Familie, die ihn bestellt hatte. So ist er jetzt mal bei uns, öfter bei Ilse, und er scheint zeitweise zu spüren, daß er nirgends "richtig" zu Hause ist.
Als die Familie Schager im Dezember (nicht nur für die Katzen) überraschend auszog, weil sie in der Stadt eine sehr große, schöne Wohnung gefunden hatten, standen Tina und Fiddy - auf der Straße? Oh nein, es gibt ja noch die Ruine, und Tina kam ganz vorsichtig wieder zu uns zurück, erst nur eine halbe Stunde am Tag, dann immer etwas länger, und eroberte sich mit viel Würde und lautem Knurren wieder den ersten Platz in der Rangordnung. Nicht nur, daß sich keine andere Katze zum Futter traut, solange Tina zu Tische liegt, nein, auch die Menschen lassen alles liegen, sobald die hochverehrte Königen der Katzen sich sehen läßt...
(Ausgerechnet in diese Zeit des Wiedereingewöhnens fiel die Sache mit der Sterilisation, siehe früheren Report.)
Fiddy geht auch gerne zu Wagners, Tina dagegen nicht. Dafür verschwindet Tina nach wie vor oft stundenlang, und wir haben keine Ahnung, wohin.
1. Fiddy der Mutige
Draussen gibt es einen großen schwarzen Kater, einen ganz rabenschwarzen nämlich, der an unseren Kätzinnen sehr interessiert ist... Nun, Tina ist jetzt nicht mehr so interessant, aber es gibt ja noch die Cuja (eigentlich "Maracuja") vom Mieter im Erdgeschoß. Cuja ist rund 2 Jahre alt, verteidigt ihre Jungfräulichkeit aber verbissen. (Zum Glück, noch mehr Katzen brauchen wir derzeit eigentlich nicht.)
Der Schwarze streift dann ums Haus und wartet oft stundenlang vor dem Katzentürchen auf seine Angebetete... aber vergeblich.
Manchmal geht es aber auch weniger friedlich zu, und er jagt sie durch den Garten, bis sich Cuja durch einen Sprung durch die Katzentüre in Sicherheit bringt. Das geht nur bei uns im ersten Stock, denn der fremde Schwarze traut sich unten auch durch die Katzentüre ins Erdgeschoß.
Kürzlich war es mal wieder so: Ein Rums!!!, ein mehrstimmiger Katzenschrei, drei Katzen schossen in den Wintergarten und versteckten sich. Ich ging zur Türe, und wie erwartet, saß der große schwarze Kater auf der Steintreppe, allerdings ein paar Stufen tiefer als gewöhnlich. Dazu der typische, langgezogene Katzengesang, der immer erklingt, wenn die Kater die Reviergrenzen besprechen...
Allerdings, der Schwarze sang ja gar nicht, er spielte ja ganz betont den Unbeteiligten, schleckte sich die Pfote, als ginge ihn das gar nichts an, als könne er nichts dafür...
Nun, direkt unter der Türe saß Fiddy! Als einziger war er nicht geflüchtet, sondern neben der Katzentüre sitzengeblieben, und verteidigte so das Haus. Dabei bringt er sicher weniger als die Hälfte auf die Waage als der große Schwarze. Schließlich mußte der Große abziehen, und Fiddy ging ihm noch ein paar Stufen nach, um zu kontrollieren, daß er auch wirklich weg war.
(Übrigens sind die Söhne von Tina mittlerweile größer als sie, und größer als ihr Papa Mikosch auch.)
2. Fiddy der Jäger
Am Mittag desselben Tages hörte ich, am Computer sitzend, ein wohlbekanntes Geschrei, hoch, schrill, laut: Todesangst eines kleinen Vieches. (Erstaunlich, daß in dieser Situation ein Vogel gleich klingt wie eine Maus...)
Ich ging in den Wintergarten, wo mehrere Katzen versuchten, etwas hinter einem an der Wand lehnenden Brettchen hervorzuzerren. Ich schob die Katzen zur Seite und sah vorsichtig hinter das Brettchen: Eine ziemlich große, fette Maus. Besonders ihr Hintern war extrem dick. Der Schwanz eher kurz.
Ich nahm die Brettchen, und schob sie so vor die Katzentüre, daß ich diese mit einem freien Finger öffnen konnte, und hoffte, die Maus würde ins Freie springen und entkommen. Von beiden Seiten tatzelten natürlich die Katzen, um ihr Opfer doch noch zu bekommen.
Die Maus nahm mein Angebot nicht an. Ganz im Gegenteil zwängte sie sich auf der anderen Seite zwischen Brett und Wand durch, und gelangte hinter die Faserplatte, die zwischen Katzenklo und Holzverkleidung als Spritzschutz dient. (Derweil kam Tina, die Königin, herunter, um zu sehen, was es da für ein Geschrei gab. Als sie sah, daß es nur um eine Maus ging, stolzierte sie würdevoll, aber uninteressiert, durch die Katzentür ins Freie, um ihren Morgenspaziergang zu genießen.)
Während ich noch vorsichtig hinter diese Faserplatte zu lugen versuchte, war die Maus längst 6 m weiter, am anderen Ende des Wintergartens. Die Katzen kamen da zuerst drauf, und rannten hinterher, dann kam ich drauf und rannte auch hinterher. Die Maus ging hinter das hinterste Bein des Bananenstaudentischchens, wo ich sie nicht gut packen konnte, und auch die Katzen hatten ihre Probleme (wie beim Dame-Spiel: Tatzelst Du rechts rein, geht die Maus links rum, und umgekehrt.)
Cardhu schaffte es aber doch, sie ein Stück herauszuziehen. Die Maus schrie auf und sprang ihm - mehr wütend als ängstlich - mitten ins Gesicht! Cardhu schüttelte sich verdutzt, und die Maus war wieder hinter dem Tischbein. - Wieder angelte er sie hervor, wieder schrie sie wütend auf und sprang ihm auf die Nase. Angeekelt drehte sich Cardhu um und ging ins Wohnzimmer: "Mit mir nicht! Pah!" - Nun kam Cuja.
Ihr erging es auch nicht besser. Auch sie gab es auf, nach dem sie die Maus im Gesicht hatte. Die Maus nutzte die allgemeine Verwirrung, und versuchte über die hohe Schwelle ins Wohnzimmer zu kommen. Da geriet aber ich in Rage, eine Maus in der Speisekammer ist nicht lustig, ich packte sie unsanft mit einer Plastikschaufel und schob sie in den Wintergarten zurück. Irgendwann gelang es mir dann, sie zwischen zwei Schaufeln einzuklemmen und durch die Katzentüre ins Freie zu entsorgen. Das fanden Cardhu und Cuja wieder lustig, und sie gingen gleich hinterher, um draußen mit der Maus zu spielen. Diese wehrte sich wie vorher durch ins-Gesicht-springen, und die Katzen gaben auf und gingen ihrer Wege. - Aber nun!
Angelockt von den Mausequietschern kam Fiddy aus dem Garten. Er sah die Maus auf der Steinstiege, sie versuchte ihm auf die Nase zu springen. Zack!, wie es genau passierte, konnte man gar nicht sehen, so schnell ging das: Schon hing die Maus quer im Maul von Fiddy. Er trug sie stolz in den Garten und setzte sie da ab, um mit ihr zu "spielen".
Ich bewachte den Eingang, denn ich dachte mir, er würde sie vielleicht wieder ins Haus tragen. Umsonst, er kam lange nicht. Dann gab ich es auf.
Am Nachmittag hörte ich einen verdächtigen Rumpler, mit "Grrrg",und tatsächlich lag Fiddy in Siegerpose auf dem roten Teppich: vor sich, hübsch drapiert, die Maus. Diese war inzwischen mausetot, äußerlich unverletzt, und kam mir gar nicht mehr gar so dick vor.
Ich entsorgte sie dann in den Restmüll und lobte Fiddy ausführlich für das Erlegen dieser kämpferischen Speedy-Gonzales-Maus.
3. Fiddy der Artist
Da Cuja die einzige war, die in unserem Dach auf den Pfetten unter den Sparren durchschlüpfen/balancieren konnte, hatte Thomas ihr im Sommer dort oben einen kleinen Schlafplatz eingerichtet: ein Brett, mit kleinem Geländer, und einem Deckchen, an einer Stelle, wo sich sonst keine hintraut. Denn Cuja hatte ja einigen Stress, als die jungen Kater zur Welt kamen und dann bald alles unsicher machten.
Aber auch diese Stelle ist nicht mehr sicher, denn Fiddy ist auf die Idee gekommen, sich diesen Platz zu erobern, als er von den Schagers wieder zu uns zurückgekommen ist, und hat jetzt schon oft dort geschlafen. Einmal hat er sich sogar zu Cuja dazugelegt, um sie dann anschließend zu vertreiben...
Euer rm aus der Ruine
Date: 1 Feb 1999
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Cardhu humpelt...
Cc: KatzenCC
Hi!
Eigentlich ist der Katzenreport fuer heute schon weg, aber ich habe was wichtiges vergessen: Cardhu hat sich letzte Woche die Pfote verletzt. Er ist teilweise recht ärmlich gehumpelt, so daß Thomas mit ihm am Donnerstag zur Tierärztin gegangen ist.
Die hat festgestellt, daß kein Bruch vorliegt, sondern eine Schürfverletzung, mit Entzündung. Die Pfote war auch angeschwollen.
Er bekam eine Spritze (kein Problem) und bis Sonntag Hausarrest (großes Problem). Denn die anderen Katzen wollen schließich raus und rein, wann es ihnen paßt.
Am Samstag abends war hier in der Ruine ein großes Fressen, wir hatten nämlich dem Arif zum Geburtstag ein Festessen geschenkt. Er hat dazu gleich soviel Leute eingeladen, daß wir insgesamt 15 Personen waren, plus Felix, der sich auch noch einen kleinen Teil des Festmahls sicherte. Da wurde von morgens bis abends gekocht und abgewaschen, die Jugend kümmerte sich um die Dekoration u.dgl.
Drei Hauptspeisen, viele Beilagen, alles original indisch. Anstrengend, aber sehr schön war es.
(Und immer aufpassen, daß Cardhu nicht durchging...)
Die Küche war jedenfalls echt überlastet. Ob man für 2 oder für 4 kocht, ist ziemlich egal, ob für 4 oder für 8, das merkt man schon, da dauern Gemüse putzen und schneiden schon deutlich länger, aber für 15, da reicht weder die Zahl der Töpfe und Pfannen, noch die Zahl der Herdplatten, die Spüle ist zu klein und die Arbeitsflächen sind zu klein, Besteck und Geschirr sind zuwenig da, usw.
Hinterher dachte ich mir, wir hätten es doch Ruinenfest nennen sollen, auch wenn es mehr eine geschlossene Gesellschaft war.
Gestern durfte dann Cardhu wieder raus. Aber wer nun glaubt, er wäre gleich ausführlich rausgegangen, der irrt: Bei minus 6 Grad waren 2 Minuten genug, dann wieder rein in die warme Stube. [Gerade im Moment ist Tina, die Königin, auf meinen Schoß gehüpft und schleckt mir den Daumen ab, ich soll sie wohl streicheln.]
Cardhu ist überhaupt sehr häuslich. Und mit der Pfote ist es zwar noch nicht ganz überstanden, aber schon viel besser. :-) :-) :-)
:-X rm
Date: 22 Feb 1999
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 22.2.1999
Cc: KatzenCC
Liebe Ruinenfreunde,
letzte Woche war die Freundin von Dani zu Besuch, Deni. Deni war aber nicht allein, sondern mit ihrem Freund, und - mit Danis weltberühmtem Hund Bauxi.
Bauxi ist ein ganz besonderer Hund, denn er hat alle möglichen Prüfungen bestanden (Polizeihund, Lawinenhund, etc.) und alle möglichen Wettbewerbe gewonnen und ist dabei mehrmals Staatsmeister und Vizemeister geworden. (Dani, entschuldige, wenn es nicht ganz genau stimmt, aber sinngemäß müsste es so hinkommen, oder?)
Dabei ist Bauxi aber kein Schäferhund, Bernhardiner, oder so was, sondern ein Zwergpudel! Leider hat er sich mal eine Rückgratverletzung zugezogen, so dass er jetzt sozusagen frühpensioniert ist. Aber sehr fidel und quicklebendig.
Dieser Bauxi war schon öfter hier in Linz, aber immer nur kurz, wenn Dani von ihrer Mutter gebracht oder abgeholt wurde. (Danis Eltern und Bauxi leben nämlich in Graz.)
Diesmal aber war er für einige Tage da. Er wohnte, wie auch der menschliche Besuch, drüben bei Wagners, in Danis Zimmer.
Was sagten die Katzen dazu? Mikosch ergriff die Flucht, und quartierte sich bei uns ein. Das war aber nicht ganz unproblematisch, weil die anderen damit nur wenig einverstanden waren, vor allem Tina und Cuja gerieten öfter mit ihm zusammen. Dann flogen mal wieder die Fetzen, Flaschen fielen um, immerhin ging eigentlich nichts wichtiges zu Bruch.
Ab und zu setzten wir Mikosch oder Cuja vor die Tür, um den Hausfrieden zu retten, aber dann ließen wir die Querulanten doch wieder rein, denn bei Ilse war ja der Bauxi!
Ganz anders Fully und Macallan, die beiden "Zwillingsbrüder" (wir nennen sie so, weil sie sich so ähnlich sehen, natürlich sind sie genauso auch mit Fiddy und Cardhu verzwillingt).
Vor allem Mac ließ sich durchaus nicht verscheuchen, und sah sehr neugierig von oben auf Bauxi herab. Bauxi traute sich nämlich nicht in den 1. Stock hinauf. So konnten Fully und Mac ihn in Ruhe von oben studieren. Und in der Tat, was soll schon so schlimm sein an so einem Hund! Frisst doch wie wir...
Und schon bald fraßen Bauxi und Mac einträchtig aus derselben Schüssel.
Fully hielt lieber etwas Abstand, und unser Cardhu liess sich seine Aufwärm-Liegestunden auf dem Kachelofen in Ilses Haus auch nicht vermiesen. Nur Mikosch blieb konsequent in der Ruine.
Am Donnerstag fuhren die drei Grazer dann heim.
Letztes Wochenende waren wir (arTm und Dani) in Deutschland bei meiner Schwester. Ilse fütterte die Katzen, auch in der Ruine, und als wir gestern heimkamen, waren Mikosch, Cuja und Tina da, die drei "Alten" also, und Fiddy nahmen wir von Ilse mit rüber.
Aber Cardhu war nicht zu finden und ist noch immer weg. :-(
Ob Mikosch jetzt ganz bei uns bleiben will? Dann muss er aber um einiges verträglicher werden. Besser wäre es, er ginge zu Ilse zurück. Der Hund ist ja weg!
Liebe Gruesse, Euer rm
Date: 23 Feb 1999
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 23.2.99
Cc: KatzenCC
Floh-Saison '99
Heute wurde die Floh-Saison '99 eröffnet!
Unsere Grazer Gäste von letzter Woche hatten nämlich schon Bekanntschaft mit einem (?) Floh gemacht, von welcher Katze er kam hatte der Floh aber nicht verraten...
Bisschen früh eigentlich. Besonders bei *dem* Winter.
Obwohl es draußen schneit, haben Ilse und ich heute unseren 6 Katzen die erste Monatsration des Anti-Flohmittels verabreicht. Das ist eine flüssige weiße Sauce, die die Katzen einnehmen müssen, eine Ampulle pro Monat, das verhindert die Vermehrung der Flöhe.
Bei den vier Jungen kein Problem, aber Mikosch rümpfte die Nase. Ilse konnte ihn aber mit ein paar Stückchen Extrawurst* überzeugen...
Mit Tina hatte ich ziemliche Probleme. Ich gab es ihr wie üblich in Crème fraiche eingerührt, aber ich habe ihren Hunger wohl überschätzt, und zuviel Crème f. genommen.
Nach einem Drittel streikte sie. Und reklamierte normales Trockenfutter.
Und wie.
Da konnte einem ganz anders werden, dieser vorwurfsvolle Blick.
Schlimmer hätte sie auch nicht schauen können, wenn ich gerade vor ihren Augen ihre Jungen verspeist hätte.
Oder wenn ich ihr gesagt hätte, sie sei nicht mehr die Schönste im ganzen Land. ;-)
Schließich legte ich ihr, als Kompromiss, ein paar Stück Trockenfutter auf die präparierte Crème f.
Ein Stück kostete sie, dann wieder dieser Blick, dann ging sie in ihre Ecke und putzte sich demonstrativ.
Ich habe ihr das Schälchen sogar nachgetragen, was ich sonst aus Prinzip nie tue, aber mehr als dran Schnüffeln war nicht zu erreichen.
Später, als ich in den Keller ging, kam ihr alter Reflex durch: immer, wenn jemand Schuhe anzieht und Anstalten macht, wegzugehen, schnell zum Futter stürzen und fressen.
Diesmal nahm sie immerhin einige Brocken. Noch eine halbe Stunde später fraß sie dann endlich den Rest.
Dann kam sie eine halbe Stunde zu mir auf den Schoß, um sich wieder mit mir zu versöhnen, war das schön.
Für uns beide.
Streit mit Tina zu haben ist nicht lustig!
Liebe Grüße Euer rm aus der Ruine
*für die deutschen Leser: Fleischwurst ;-)
P.S. Cardhu ist auch wieder da, aber jetzt häufig bei Ilse.
Date: 3 Mar 1999
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 3.3.99
Cc: KatzenCC
Blut in der Ruine
Als ich gestern die Ruine betrat, fiel mir gleich eine Blutspur auf.
Von der Innenseite der Katzentüre zog sich eine Kette von dicken rotbraunen Flecken und Spritzern durch den Wintergarten, in die Wohnküche.
Vorsichtig verfolgte ich die Spur, ob da vielleicht ein verletztes Tier irgendwo herumläge. (Erst letzte Woche brachte Mikosch eine im Todeskampf grässlich schreiende Amsel herein...)
Ich konnte aber weder ein verletztes Tier, Maus oder Vogel, noch eine Leiche finden. Außerdem führte die Spur relativ gleichmäßig durch das ganze Stockwerk, und über die Stiege hinauf in den zweiten Stock, auf die Couch und übers Bett, das sah doch eher nach einer verletzten Katze aus als nach einer Maus. Außerdem glaube ich nicht, dass eine Maus überhaupt auch nur ungefähr soviel Blut hat wie die Spur lang war ('tschuldigung für die unwissenschaftliche Ausdrucksweise). Wer war dann so schlimm verletzt?
Immerhin stand bald Cuja von ihrem Schlafplatz auf, ziemlich verschlafen aber durchaus lebendig, später kam auch Tina zur Begrüßung herbei, und Mikosch lag im Wintergarten: Alle drei "Alten" anscheinend ganz OK.
Dann sprang noch Fiddy herein, auch der topfit, und dann - kam Thomas. Er untersuchte erst Tina, ohne Ergebnis, dann Cuja, und das wars: Sie hatte sich offensichtlich den linken Zeigefingerballen aufgeschnitten oder aufgestochen, der war ganz rot. Sah zwar schlimm aus, aber andererseits war es offensichtlich schon auf dem besten Wege bald ganz verheilt zu sein.
Cuja war es also.
Das passte auch zur Blutspur, alle ihre Lieblingsplätze waren ja angesaut, sogar Angelikas Ofensessel. Nun gut, es schien ihr wieder ganz gut zu gehen. Sogar raufen war schon wieder möglich, mit Fiddy. Da griff Thomas aber ein und verordnete der Tante Cuja eine Portion Ruhe. (Tatsächlich, das wirkte!)
Heute habe ich versucht, die Flecken zu entfernen, nicht gerade wenig zu tun und teilweise auch sehr schwierig, da werden wir wohl noch Monate lang irgendwo was entdecken. Muss teilweise schlimm gespritzt haben. :-(
Für alle, die es wissen: auch Thomas sieht wieder besser aus. (Er hatte sich am Montag bei einem Sturz im Dornacher Keller eine blutende Kopfwunde zugezogen.)
Liebe Grüße Euer rm
Date: 10 Mar 1999 17:16
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Ruinenreport 10.3.99
Cc: KatzenCC
Liebe Ruinenfreunde,
hier ein Auszug aus einem Brief von Thomas, den er gerade geschrieben hat und den er mir großzügig zur Weiterverwendung überläßt:
"... stell dir vor, was unserer Gassengemeinschaft heute passiert ist:
Papa kam ganz aufgeregt zu mir in den Wintergarten gestürmt und sagte mir: In der Gasse brennt ein Auto aus!!!!! Zuerst wollte ich es nicht glauben aber dann sah ich es selbst. - Papa sitzt neben mir und sagte gerade ich solle DÖSINAPSEN schreiben. Weiß nicht warum, aber wie du siehst, ich gehorche! ;-) - Ein weißer oder nun mehr schwarzer Citroën (Baujahr 92) brannte lichterloh aus der Heckklappe. Es hatte sich schon eine kleine Gruppe von Leuten und Feuerlöschern vor dem Auto gesammelt, die die Feuerwehr schon alarmiert hatten. Diese traf aber erst ein als "wir", die Leute, den Brand schon selber fast gelöscht hatten. Das Auto rauchte zwar noch, aber man sah keine Flammen mehr. Auch arTm hatten einen Feuerlöscher gespendet. Unser Marken-Feuerlöscher von Rosenbauer hatte die Ehre den Brand zum Erliegen zu bringen. Die Feuerlöscher machten aber einen verdammt scheußlichen Nebel (weis) der bis zu den Radovans getrieben wurde. Überall waren oder vieleicht sind noch kleine weiße Pünktchen zu entdecken. Der weinrote Jaguar der Jenners war vollkommen weiß. Nachdem die Feuerwehr, nach ca. 10 Minuten endlich eingetroffen war und noch ca. ein paar Hundert Liter Wasser in das Auto gespritzt hatten, fragte Günter den Feuerwehrhauptmann ob es möglich wäre die weißen Autos mit dem Schlauch abzuspritzen um den Weißschleier los zu werden. Stell Dir vor, die roten Männer machten es wirklich! Das war ein aufregender..."
... Nachmittag, und das wars fuer heute., fast.
Übrigens ist Cardhu wieder zu uns zurückgekehrt, weil die Polen seit dem Wochenende verreist sind...
... und Cuja hat gerade in einen Blumentopf geschissen!!!#&/%?$|§\#!!!
Euer Rudolf aus der Ruine
Date: 17 Mar 1999 16:50
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 17.3.99
Cc: KatzenCC
Liebe Freundinnen und Freunde!
Letztes Wochenende saßen Angelika und ich beim Ofen, Thomas und Dani waren auch in der Nähe, da machte es plötzlich einen lauten RRRUMPS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Was war das?
Es war der Fully, der Kater.
Er ist doch tatsächlich vom 2. Stock in den 1. Stock durchgefallen. Unten saß er ein paar Sekunden auf den Teppich geduckt, dann schüttelte er den Kopf und lief ziemlich schnell durch die Katzentüre ins Freie.
Wir haben uns fast soviel erschreckt wie er selber.
Er ist durch die Falltüre (nomen est omen) gefallen, vom sogenannten Getränkelift, der eigentlich nur selten für Getränke verwendet wird, dafür aber regelmäßig für das Blumengießwasser. Die großen Pflanzen saufen ganz schön viel weg, 6 Liter jedesmal.
Na gut, Fully hat es überstanden. Sein Glück war, dass er nicht auf Angelikas Fahrrad gefallen ist, das direkt daneben seinen Winterschlaf hält.
Seit gestern sind die Polen wieder da, aber Cardhu ist nach wie vor hauptsächlich bei uns. Bin schon gespannt, wann er seine Liebe zu den Polen wieder entdeckt.
Die Katze von unserem Mieter, die Cuja, spinnt immer dann, wenn dieser Damenbesuch hat. Dann geht sie gar nicht runter, und bei uns ist sie dann ziemlich lästig und schifft und scheißt irgendwohin (sorry für die Ausdrucksweise ;-) .
Liebe Grüße
Euer rm aus der Ruine
Date: 10.6.1999
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 10.6.99
Cc: KatzenCC
Liebe Freunde,
die letzten Wochen waren nicht so zum Report-Schreiben geeignet, daher die lange Funkstille.
Es gab auch bzgl. der Katzen wenig zu berichten.
Einen Tag vor Himmelfahrt habe ich eine Wasserschildkröte gekauft, eine ganz kleine, für unseren Teich. Eine Insel hatten wir schon lange installiert, das ist ja sehr wichtig, da diese Schildkröten nur verdauen können, wenn sie in der Sonne braten. Ansonsten leben sie im Wasser und jagen da angeblich Insekten etc.
Vom Bio-Öko-Gedanken ist das ja nun nicht das richtige, eine exotische Schildkröte anzusiedeln, aber es macht Spaß.
Auch gut. Sooo grün sind wir eben auch nicht.
Leider hielt sich der Spaß dann sehr in Grenzen, die erste Sichtung des Vieches ließ geschlagene vier Tage auf sich warten. Extrem scheu, reagiert auf jede Bewegung und auch auf Geräusche, z.B. Hundegebell.
Immerhin hat sie die Insel inzwischen entdeckt und angenommen, wenigstens für ein paar Minuten pro Stunde. Bei jeder "Störung" gibt es aber einen Kopfsprung und eine halbe Stunde tieftauchen... Im Teich gibt es hunderte Versteckmöglichkeiten, da er sehr zugewachsen ist.
Auch neue Teichmuscheln haben wir eingesetzt, da der Verbleib der letzten ungewiss ist.
Das Neueste sind eine Flotte Bitterlinge, eine kleine, einheimische Fischart, die zu dem Teich und vor allem zu den Muscheln passt.
Die Fischdamen legen ihre Eier nämlich in die Atemöffnung der Muscheln, vorher reizen sie die Muscheln solange, bis diese überreizt sind und nicht mehr schließen.
Dann kommen die Fischmänner und geben ihren Samen ebenfalls in die Muschel. Die Fischlarven entwickeln sich dann erst in der Muschel, bis sie groß genug sind, selbständig im Wasser zu leben.
Ist das nicht stark?
Es kommt aber noch besser: Die Muscheln, die in kleinen Gewässern zu Zwittern werden (praktisch), benötigen für ihre Fortpflanzung wiederum die Fische!
Die winzigen Muschellarven setzen sich in den Kiemen, laut einem anderen Buch auf der Haut, der Fische fest, bis sie groß genug sind, alleine weiterzuleben.
So eng hängen diese beiden so völlig verschiedenen Arten voneinander ab. Nun hoffen wir auf viel Nachwuchs, bei Muscheln und Fischen...
Die Katzen würden ja nun die Schildkröten, nämlich unsere, die wir auf "Prof. Illy" getauft haben, und die von Wagners, die "Cleopatra" heißt, allzugerne fangen. Zum Glück sind die Schildkröten meist so gescheit, rechtzeitig abzutauchen.
Besonders Cardhu entwickelt eine ungeheure Ausdauer beim Belauern der Cleopatra.
Etwas trauriges gibt es auch zu berichten: Fully, der gerade die letzte Zeit besonders schmusig war, und die Eigenart hatte, uns (vor allem im Bett) die Finger, die Nasen, die Ohren oder das Kinn anzuknabbern, ganz zärtlich versteht sich, ist seit einer Woche verschwunden. Entführt? Überfahren?
Jedenfalls weg. Das tut uns sehr leid, aber so ist es eben.
Liebe Grüße aus der Ruine
rm
Date: 26. 11. 1999 20:33
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 11-99
Cc: KatzenCC
Liebe Freunde,
lange ist es her, dass ich mich zuletzt für einen Katzenreport aufgerafft habe. Das liegt aber nicht nur an meiner Faulheit, sondern auch daran, dass es nicht soviel aufregendes zu berichten gab.
Nachdem erst Fully und kurz darauf auch Mikosch verschwunden waren, bekamen wir etwas Panik und überlegten schon, ob wir mit dem Sterilisieren von Tina nicht doch voreilig gewesen wären, bei dem Schwund, besonders als dann auch noch Mac ausblieb.
Aber der letztere kam dann nach ein paar Tagen wieder, und ist seither nie wieder weggewesen (vom Wagner-Haus).
Dann hat sich die Lage beruhigt. Die einzigen Ereignisse waren die diversen toten, halbtoten und vor allem die lebendigen Beutestücke, die die Katzen im Sommer und Herbst ins Haus brachten. Sogar eine allerliebste Spitzmaus war dabei, unverletzt. - Als ich dann eher zufällig las, dass diese Winzlinge in der Lage sind, in einem Teich oder sogar in einem Fluss am Grund entlangzutauchen (laufend) und dabei kleine Fische erbeuten, fand ich die Spitzmaus (nachträglich) viel weniger süß. Die zehn Fische (Bitterlinge) in unseren Teichen waren ja auch nicht sooo billig...
Cardhu ist ja schon seit einigen Monaten zu den Polen umgezogen, aber seit ein paar Wochen kommt er jeden Vormittag, manchmal auch noch nachmittags, zu uns in den Wintergarten und schläft da auf einem bestimmten der vier Korbstühle. Zum Fressen geht er aber immer zu den Polen (wär ja echt neugierig, was die ihm so füttern...)
Um so mehr Spaß hatte ich vorgestern, als ich ihn um 11 Uhr mit zwei ganzen Ecken "Vache-qui-rit" vom Mittagessengehen abhalten konnte. (Vache-qui-rit ist der beste und natürlich auch der teuerste aller Schmierkäse (Hochdeutsch: Schmelzkäse), aus Frankreich.)
Nachher ging er in unseren Garten, um sein "Geschäft" zu erledigen. Statt der Erde grub er seine Grube in den Schnee, und verschloss das stinkende Loch dann auch wieder mit Schnee. Am nächsten Tag war der Schnee geschmolzen, und was lag dann offen im Garten?
Nun gut, das muss man eben aushalten. Meist sind sie ja eh brav und scheißen in Nachbars Garten :-) .
Dafür kommt der Nachbars-Kater dann in unseren Garten, um zu ... :-(
C'est la vie.
Das neueste ist, das Arif, unser Mieter, sich eine neue Katze zugelegt hat. Weil seine erste, die Cuja, ja praktisch zu uns gezogen ist.
Kaum hat er sie nach zwei Wochen einsperren rausgelassen, hat es nicht lange gedauert und sie war bei uns oben im 1. Stock.
Dabei hat ihr das niemand gezeigt. Ganz alleine kam sie da drauf. Zwei Wochen haben wir es dann ausgehalten, die Wintergartentüren geschlossen zu halten, denn die neue, mit Namen Rapunzel, hat sich zwar durch die äußere, aber nicht durch die doppelte innere Katzentüre getraut. - Dann wollten wir nicht mehr auf den Wintergarten verzichten (der bei geschlossenen Türen ohne Sonne sehr kalt wird, besonders am späten Abend, wenn Angelika und ich da unseren Gute-Nacht-Whisky genießen wollen - siehe dazu auch die nigelnagelneue Site http://www.geocities.com/rudolf_mittelmann/whisky/ ).
Aber die Entscheidung wurde uns von Rapunzel abgenommen, am selben Abend kam sie plötzlich sogar durch die innere Katzentüre! Keine andere Katze hat das so ganz alleine herausgefunden. Ziemlich gescheit die kleine.
Und so niedlich. (Dreifarbiges Weibchen, noch sehr kleine und jung.)
Wir hatten natürlich auch Sorge, ob die äteren Katzen sich nicht vertreiben lassen, aber nach ein paar Tagen Geknurre und Gefauche hat sich das eingerenkt, mittlerweile ist alles halbwegs friedlich, nur Arif hat halt wieder keine Katze, die unten brav auf ihn wartet, ob und wann er vielleicht mal nach Hause kommt. Er ist soviel weg, da verstehe ich schon dass die kleine lieber zu uns kommt. Andererseits, einsperren will er sie auch nicht.
Soviel fuer heute,
Euer Rudolf aus der "Ruine"
Date: 25. 2. 2000 18:03
To: RenateHattenhauer
From: "a.r.T. mittelmann" <artm@eunet.at>
Subject: Katzenreport 25.2.2000
Cc: KatzenCC
Liebe Freundinnen und Freunde,
das Katzenleben ist in diesem Winter nicht allzu aufregend. Nach einer kleinen Auseinandersetzung mit unserem Mieter Arif, der der Meinung war, es sei unsere Sache, seine Rapunzel aus unserem Bereich zu vertreiben, ist wieder Friede eingekehrt. Er muß seine Katze einsperren, und wenn er wegfährt für ein paar Tage, nimmt er sie mit. Denn wir können unmöglich 24 h am Tag Wache stehen, ob das kleine Biest nun gerade rein will oder nicht...
Und sie will partout lieber oben bei uns sein anstatt unten in der meistens leeren Wohnung...
Cuja hat seit Winterbeginn (November etwa) völlig aufgegeben, mal vor die Türe zu gehen. Das Gegenteil von Freiheitsdrang: Die totale Stubenhockerin. Auch der alte Titel "Sportkatze" paßt schon lange nicht mehr. Sie hat eine solide Speckschicht angesetzt. Das dumme an ihrer neuen Häuslichkeit ist, daß sie auch zum Pissen usw. nicht mehr rausgeht und uns so auf deutliche (deutlich stinkende) Weise gezwungen hat, wieder eine Katzenkiste aufzustellen, Katzenstreu zu kaufen, und gar das Ding auch noch regelmäßig zu leeren! Eine Zumutung, aber was soll man dagegen machen? SIE GEHT NICHT RAUS!
Wenn man sie rauswirft, ist sie in 1 Minute längstens wieder da.
Vor drei Wochen war es mal für zwei Tage wärmer, prompt hatten wir eine tote, und ein paar Stunden später, noch eine lebendige Maus im Haus, und die Katzen waren begeistert. Allerdings wieder so eine von der militanten Sorte, die einem spielwilligen Kater wie Fiddy mit lautem Kampfschrei ins Gesicht springt, statt sich fressen zu lassen. (Hat wohl zuviel Speedy Gonzales Filme im TV gesehen...)
Auch im Wagnerhaus war tagelang eine lebendige Maus zugange, zur Begeisterung von Mac und unseren Katzen, die ja nach wie vor auch gerne dort einkehren, um entweder (bessere) kulinarische Genüsse, Ilses Schmuseeinheiten, oder die (zeitweise) größere Ruhe zu geniessen.
Bei uns sind jetzt meistens Tina und Fiddy, ständig Cuja, und häufig kommt Cardhu, zumindest für ein paar Kurzbesuche pro Tag. Mac kommt nur, wenn die Wagners weg sind, und dann auch nur, um Thomas dazu zu bringen, mit ihm rüber zu gehen und eine Dose Futter aufzumachen.
Bei uns gibt es ja nur das langweilige Trockenfutter :-(
Als der Schnee jetzt wegtaute, kam so allerlei zum Vorschein, was da nicht so erwünscht war. Aber der viele Regen hat ordentlich durchgeputzt.
Im Vorgarten blühen jetzt alle drei Zaubernüsse, eine gelbe, eine rote, und eine orange. Wunderschön, und die Schneeglöckchen sind da, und die Krokusse haben zumindest die ersten grünen Spitzen herausgestreckt.
Genug Winter.
Liebe Grüße aus der Ruine,
rm