Wissensmanagement - ModelleSystemisches Wissensmanagement (Willke) |
Wissen ist ein Schatz, den man nicht verliert.
Chinesisches Sprichwort |
Willke [Will98, S. 81 ff] betrachtet Wissensmanagement als einen Geschäftsprozess, der sich nicht aus sich selbst heraus legitimiert. Er dient der Organisation dazu, ihre strategischen Ziele besser, schneller und effizienter zu erreichen, um damit ihre Leistungserbringung gegenüber ihren Kunden und damit insgesamt ihr Überleben im Wettbewerb zu ermöglichen. Je kritischer die Ressource Wissen für diesen Wettbewerb ist, umso größer ist die Bedeutung eines professionellen Wissensmanagements. Wissensmanagement ist und bleibt aber eine Unterstützungsfunktion. Es muss sich daher einer doppelten Prüfung stellen:
Dieser Notwendigkeit der doppelten Prüfung lässt sich mit Hilfe des Konzepts der doppelten Wissensbuchführung begegnen. |
Dieser doppelten Wissensbuchführung entspricht einem doppelten Kreislauf. In einem inneren, geschäftsprozessbezogenen Kreislauf geht es darum, (1) relevantes Wissen zu generieren, (2) es zu aktivieren und (3) zu generalisieren. Liegt es in einer generalisierten (d.h. explizierten und dokumentierten) Form vor, dann ist damit noch keineswegs garantiert, dass dieses Wissen auch an allen relevanten Stellen der Organisation zur Kenntnis genommen und verwertet wird. Daher kommen die Schritte der (4) Verteilung und der Nutzung des Wissens hinzu. Der letzte Schritt in diesem Kreislaufist ist die Bewertung und (6) Revision des generierten und genutzten Wissens. In Organisationen, die Wissen nicht um seiner selbst willen generieren, greift an dieser Stelle der zweite, externe oder fremdreferentielle Kreislauf ein. Die Leitfrage der Revision ist: Wozu brauchen wir welches Wissen? Welcher organisationelle Mehrwert lässt sich durch welches neue, revidierte Wissen schaffen? Welche zukünftige Leistungsfähigkeit erwerben wir durch welche organisationale Expertise? Diese Leitfragen zwingen dazu, die kollektive Vision und die strategische Ausrichtung der Organisation auf bestimmte, spezifische Kernkompetenzen ins Spiel zu bringen. |
Dieses Modell orientiert sich an systemischen Grundgedanken. Es ist eher eine Erklärungs- als ein Implementierungsmodell. Der Bezug zu den Unternehmenszielen ist gegeben, die Ableitung von Wissenszielen aus den Unternehmenszielen bleibt allerdings unklar. Es strukturiert den Managementprozess in zwei Kreisläufe und bietet Ansätze für Interventionen in einer Organisation. |
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Geändert am 17. Nov. 2001 |