Semantischer Raum des Wissensmanagement

Fragen und Antworten (FAQ)

Was ist der Semantische Raum des Wissensmanagements und wozu dient er?

Im Laufe der Zeit sind viele Modelle für die Erklärung des Phänomens Wissen bzw. des Wissensmanagements entwickelt worden. Einige davon haben einen gewissen Durchdringungsgrad erreicht wie zB das Bausteinmodell von Probst et al., die Wissensspirale von Nonaka und Takeuchi oder das Lebenszyklusmodell von North. Sie alle sind Erklärungsmodelle mit mehr oder wenig hoher Komplexität ausgestattet und sollen dem Modell-Benutzer das Wesen von Wissen und Wissensmanagement verständlicher machen.

Der Semantische Raum des Wissensmanagements reduziert diese Komplexität auf ein Minimum, indem er nur jene Entitäten und Relationen umfasst, die bei der Beschäftigung mit Wissensmanagement eine zentrale Rolle spielen. Insofern ist der Semantische Raum des Wissensmanagements kein Erklärungsmodell sondern eine Orientierungshilfe vergleichbar mit einer Wanderkarte, in der die schönsten Aussichtspunkte (Entitäten) und die Wege zwischen ihnen (Relationen) eingezeichnet sind. Er dient dem Benutzer zum Feststellen des eigenen Standpunkts und der möglichen Wege, die von diesem Standpunkt ausgehen.

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Welche Entitäten umfasst der Semantische Raum des Wissensmanagements?

Der Semantischen Raum des Wissensmanagements spannt sich über die neun Entitäten Wissensträger, Organisationen, Prozesse, Kompetenzen, Beziehungen, Wissensgebiete, Kategorien, Wissensobjekte und Orte auf. Alle diese Entitäten befinden sich im Fokus von Wissensmanagementaktivitäten, die stets durch die Anwendung von Methoden unterstützt werden.

Die Entitäten tragen im Kontext des Semantischen Raums folgende Bedeutungen:

Mit der Entität Wissensträger (Wt) sind alle Menschen gemeint, die im Laufe ihres Lebens Wissen und Erfahrungen gesammelt haben, die für andere wertvoll sein können. Im Kontext von Wissensmanagement ist es besonders wichtig, dass die Wissensträger bereit sind, ihren Wissens- und Erfahrungsschatz mit anderen zu teilen.

Die Entität Organisationen (Or) umschließt soziale Gefüge von Menschen, die gemeinsam ein bestimmtes Ziel verfolgen. Organisationen können Unternehmensteile, einzelne Unternehmen oder Unternehmensnetzwerke sein.

Die Entität Beziehungen (Bz) trägt im Semantischen Raum zwei deutlich unterscheidbare Bedeutungen. Zum einen umfassen sie die sozialen Bindungen zwischen Wissensträgern. Zum anderen repräsentieren sie Zusammenhänge zwischen verschiedenen Entitäten und dienen damit der Strukturierung von Wissensgebieten.

Die Entität Prozesse (Pr) beinhaltet alle Abläufe in einem Unternehmen, die die Herstellung von Produkten oder die Erbringung einer Dienstleitung zum Ziel haben. Oft wird diese Entität auch als Geschäftsprozess bezeichnet.

Die Entität Kompetenzen (Ko) umspannt die Fähigkeiten, Fertigkeiten, das Wissen und die Erfahrungen eines Wissensträgers oder einer Organisation. Nicht damit gemeint ist die Zuständigkeit oder das Zuständigsein einer Person für die Erbringung einer bestimmten Leistung oder für die Lösung eines Problems.

Die Entität Wissensgebiete (Wg) schließt alle Themen und Begriffe klar unter-scheidbarer Fachbereiche ein. Synonym für Wissensgebiete werden die Begriffe Wissensbereich oder Wissensdomäne verwendet.

Die Entität Kategorien (Ka) enthält alle Grundbegriffe eines Wissensgebiets. Diese Grundbegriffe können in ihrer Bedeutung klar voneinander abgegrenzt werden. Sie dienen in weiterer Folge der Beschlagwortung von Wissensobjekten.

Die Entität Wissensobjekte (Wo) inkludiert sowohl die physischen als auch die virtuellen Artefakte (Dokumente, Bilder, Pläne, etc.), in denen die Wissensträger ihr Wissen und ihre Erfahrungen manifestieren.

Die Entität Orte (Ot) umfasst sowohl physische Orte wie zB Gebäude oder Zimmer als auch virtuelle Orte wie Fileserver oder virtuelle Kommunikationsräume im Internet.

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Welche Relationen bzw. Wege befinden sich im Semantischen Raum des Wissensmanagements?

Dreh- und Angelpunkt jeder Wissensmanagementaktivität sind die Wissensträger, die damit im Zentrum bzw. am höchsten Punkt des Semantischen Raums zu finden sind. Wissensträger haben Kompetenzen, führen Prozesse aus und arbeiten in und für Organisationen. Organisationen besitzen ebenso wie Wissensträger Kompetenzen und betreiben Prozesse, um ihren Geschäftszweck zu erfüllen.

Da Beziehungen von besonderer Bedeutung für das Wissensmanagement sind, scheinen sie als eigene Entität im Semantischen Raum auf. Beziehungen können nicht nur zwischen Wissensträgern, sondern auch zwischen Wissensgebieten und Kategorien bestehen. Wissensgebiete umfassen Kategorien, die die Kernbegriffe des jeweiligen Wissensgebietes repräsentieren. Für das Wissensgebiet „Wissensmanagement“ können das zB die Kategorien „Wissen“ und „Lernen“ sein.

Wissensgebiete manifestieren sich in Wissensobjekten. In diesen beschreiben die Wissensträger ihr dokumentierbares Wissen. Die Kategorien nutzen sie als Schlüsselwörter für die Beschlagwortung der Wissensobjekte. Sowohl Wissensträger als auch Wissensobjekte befinden sich an physischen oder virtuellen Orten. Wissensträger sind zB in einem bestimmten Gebäude und Raum zu finden und haben sich mit Hilfe ihres Computers in ein virtuelles soziales Netz eingeklinkt. Wissensobjekte können als Bücher oder Zeitschriften u.ä. an einem bestimmten Ort zu finden sein oder als elektronische Artefakte auf einem Fileserver oder in einer Datenbank liegen.

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Wie hängt der Semantische Raum des Wissensmanagements mit dem Werkzeugkasten Wissensmanagement zusammen?

Der Werkzeugkasten Wissensmanagement liefert eine ausgewählte Anzahl möglicher Routen (Werkzeuge), die der Benutzer ausgehend von seinem spezifischen Standpunkt auswählen kann. Jeder Methode im Werkzeugkasten Wissensmanagement sind jene Entitäten zugeordnet, die eine Hauptrolle bei ihrer Anwendung spielen. Sie beschreiben ein bestimmtes Gebiet im Semantischen Raum des Wissensmanagements näher, ähnlich einem Reiseführer, der die Besonderheiten der Region dem Betrachter näher bringt. Auf diese Art und Weise wird der Benutzer quasi behutsam an der Hand genommen, um ihm ein Verirren im Dschungel des Wissensmanagements zu ersparen.

Der Semantische Raum des Wissensmanagements reduziert diese Komplexität auf ein Minimum, indem er nur jene Entitäten und Relationen umfasst, die bei der Beschäftigung mit Wissensmanagement eine zentrale Rolle spielen. Insofern ist der Semantische Raum des Wissensmanagements kein Erklärungsmodell sondern eine Orientierungshilfe vergleichbar mit einer Wanderkarte, in der die schönsten Aussichtspunkte (Entitäten) und die Wege zwischen ihnen (Relationen) eingezeichnet sind. Er dient dem Benutzer zum Feststellen des eigenen Standpunkts und der möglichen Wege, die von diesem Standpunkt ausgehen.

Jeder Methode sind jene Entitäten zugeordnet, die charakteristisch für diese Methode sind. Es sind meist drei Entitäten einer Methode zugeordnet.

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Welche Fächer enthält der Werkzeugkasten Wissensmanagement?

Im Werkzeugkasten Wissensmanagement finden sich fünf Cluster (Fächer) mit ähnlichen Entitäten-Zuordnungen. Sie umfassen Teilgebiete des Semantischen Raums, die sich mehr oder weniger überdecken:

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Werkzeugkasten Wissensmanagement

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Letzte Änderung:
06.01.2013, Version 1.0

 

© Angelika Mittelmann